Rodungsprojekt: Weidefläche auf der Herzebenalm wird größer

- Bereits nach einem Jahr weiden die Kühe auf saftig grünen Wiesen, wie der Lokalaugenschein auf einer Rodungsfläche beweist. Im Bild (von links): NR Hermann Gahr, Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl und der Obmann der Herzebenalm, Ernst Ranalter.
- Foto: Tiroler Bauernbund
- hochgeladen von Arno Cincelli
NEUSTIFT. 38 Großvieheinheiten (GVE, das entspricht 500 Kilogramm) weiden laut Meldung an die Agrarmarkt Austria auf der Herzebenalm im Stubaier Pinnistal. 35 Hektar sind als Futterfläche anerkannt. Vieles davon ist Waldweide. Mit einer gezielten Rodung wurden in den vergangenen Jahren sieben Hektar Weidegründe zurückgewonnen, berichtet Almobmann Ernst Ranalter. Naturschutz und Bezirksforstinspektion haben das Projekt immer begrüßt. NR Hermann Gahr und Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl machten sich bei einem Lokalaugenschein ein Bild von der Revitalisierung.
Die Herzebenalm ist für das Stubai typisch. Sieben Bauern bilden gemeinsam eine Agrargemeinschaft. Sie sind berechtigt, mit ihren Kühen im oberen Stockwerk des Tals den Sommer zu verbringen. Die Alm liegt mitten im Pinnistal. „Die Weiderechte sind uralt. Unser Beweggrund waren die fehlenden Weideplätze. Unsere Tiere grasen hauptsächlich im Wald. Offene Flächen, die für die Almbewirtschaftung notwendig sind, gibt es nur wenige“, sagt Ernst Ranalter. Also machte man sich auf die Suche nach passenden Geländestandorten. Man wollte weg vom dichten Wald und vom steilen Gelände. „Zwei Flächen stachen uns dabei ins Auge. Der Weg von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung war lang“, meint der Almobmann. Schließlich muss ein Rodungsprojekt den Auflagen des Naturschutzes, des Forstes und der Wildbach- und Lawinenverbauung entsprechen. 2008 folgten die ersten Gespräche. Das Rodungsansuchen wurde im Oktober 2010 gestellt. Auf Projektflächen von über 18 Hektar wurden schließlich sieben Hektar als neue Weidegründe auf zwei Teilbereichen ausgewiesen.
„Auf dem ersten Abschnitt des Projektes, wo im Jahr 2012 mit der Abholzung begonnen wurde, steht das Gras dick und saftig grün. Dabei haben wir erst im Jahr 2013 die Alm ‚geputzt’, also händisch und mit einem Bagger Äste und Unrat aufgeräumt und danach eingesät. Die Rinder, die darauf weiden, haben eine richtige Freude. Die zweite Fläche über rund vier Hektar wurde eben geräumt und eingesät. Im nächsten Jahr sollen dort die Kühe weiden“, erklärt Almobmann Ernst Ranalter. Auch ihm ist die Freude anzumerken. Denn er war von Beginn an die treibende Kraft. „Ich habe immer gesagt, wir müssen die Alm für die nächste Generation fit machen. Wir haben 80 Weiderrechte. Das entspricht rund 65 GVE. Weil sich die Weide durch die Rodung und die Revitalisierung verbessert, ist es uns wieder möglich die Weiderechte zur Gänze auszuüben“, so der Almbauer. Ziel ist es intensive Weideflächen zu erhalten und dabei die Waldflächen zu entlasten bzw. vom Weidetrieb freizuhalten. Finanziert wurde das Projekt durch den Holzverkauf jener Bäume, die bei der Rodung angefallen sind. Eng hat man stets mit den Behörden zusammengearbeitet. „Aber es hat auch gehackt. Ich danke hier ausdrücklich NR Hermann Gahr und der Bezirkslandwirtschaftskammer für die fachliche und sachliche Unterstützung. Mein Dank gilt aber auch den Mitgliedern unserer Agrargemeinschaft“, sagt Ranalter.
Weitere Projekte sollen folgen
Hermann Gahr und Thomas Schweigl sind von der Revitalisierungsmaßnahme auf der Pinnisalm begeistert: „Damit wird die weitere Bewirtschaftung abgesichert. Es gut, dass auch die Behörden diesen Wert anerkennen.“ Gahr betont, dass immer mehr Almflächen zuwachsen würden. „Unsere Aufgabe ist es, diese wertvolle Kulturlandschaft offen zu halten und gezielt auch neue Weideflächen zu erschließen“, unterstreicht der Nationalrat. Gemeinsam mit dem Maschinenring und der landwirtschaftlichen Interessensvertretung will er solche Maßnahmen forcieren. Er hat deshalb bereits ein Almpflegeprojekt initiiert, um Weideflächen offen zu halten. „Jede Alm hat dabei andere Voraussetzungen und muss daher unterschiedlich beurteilt werden. Wir arbeiten derzeit an Maßnahmenpaketen, um möglichst viele unserer 2.102 Almen in Tirol in der Bewirtschaftung zu halten“, meint Hermann Gahr.


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