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Entscheidungshilfe
Der Karriereweg zwischen Lehre, Schule und Studium

Die Ausbildungsmöglichkeiten in der Steiermark nach der Pflichtschule sind vielfältig und reichen von allgemein-höheren Schulbildung bis hin zu einer Lehre. | Foto: panthermedia/nd3000
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  • Die Ausbildungsmöglichkeiten in der Steiermark nach der Pflichtschule sind vielfältig und reichen von allgemein-höheren Schulbildung bis hin zu einer Lehre.
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Es ist eine Entscheidung, die alle steirischen Jugendlichen treffen müssen: Welchen Ausbildungs- und Karriereweg verfolge ich nach der Pflichtschule. MeinBezirk hat den Überblick über die gebotenen Möglichkeiten.

STEIERMARK. Lehre, Schule oder doch Studium: Die Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche in der Steiermark sind vielfältig, erfordern jedoch zum Ende der Pflichtschulzeit um das 14. bis 15. Lebensjahr eine Entscheidung, die den weiteren Bildungs- und Arbeitsweg auf Jahre hinaus maßgeblich prägt. Um diesen Entschluss zu erleichtern, hilft es, sich entsprechend Gedanken über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu machen, aber auch Informationen einzuholen, welche Vorteile des jeweiligen Ausbildungswegs hervorheben.

Allgemeinbildung und Matura

Hoch im Kurs steht der Besuch einer weiterführenden, allgemeinbildenden höheren Schule, kurz AHS. Der Schultyp kann bereits in der Unterstufe (fünftes bis achtes Schuljahr) besucht werden, die anschließende Oberstufe dauert ebenfalls vier Jahre. Auch nach Absolvierung einer Mittelschule kann in die Oberstufe gewechselt werden, was Benotungen in Deutsch, Mathematik und einer lebenden Fremdsprache beziehungsweise eine Aufnahmeprüfung voraussetzt. Einige AHS-Typen, etwa mit musikalischem oder sportlichem Schwerpunkt, erfordern wiederum eine eigene Eignungsprüfung.

Das Ablegen einer Reifeprüfung oder Matura berechtigt zur weiteren Ausbildung an einer Universität oder Hochschule. | Foto: panthermedia/Kzenon
  • Das Ablegen einer Reifeprüfung oder Matura berechtigt zur weiteren Ausbildung an einer Universität oder Hochschule.
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Die Ausbildung in einer AHS zeichnet sich durch eine umfassende und vertiefende Allgemeinbildung aus und schließt mit der Reifeprüfung oder Matura ab. Diese erlaubt ein Studium an einer Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule. Ebenfalls in dieses Zeitfenster fallen Berufsbildende mittlere sowie höhere Schulen (BMS, BHS). Diese Vollzeitschulen dauern ein bis zwei (BMS), beziehungsweise fünf Jahre (BHS) und beinhalten zusätzlich eine abgeschlossene berufliche Erstausbildung. BHS schließen ebenfalls mit einer Reife- und Diplomprüfung, bieten also die Möglichkeit zu einem weiterführenden Studium.

Zwischen Ausbildungen

Einen "Zwischenschritt" zur Absolvierung des verpflichtenden neunten Schuljahres stellt gewissermaßen die Polytechnische Schule, kurz "Poly", dar. Hier werden Jugendliche auf den Eintritt in eine Lehre oder den Besuch einer BMS oder BHS vorbereitet. Letztere können im Anschluss ohne Aufnahmeprüfung besucht werden. Im "Poly" liegt der Fokus auf vertiefender Allgemeinbildung, Berufsgrundbildung sowie Betriebsbesuchen, Schnupperlehren und Besuchen von Berufsinformationsveranstaltungen, wobei aus mehreren Fachbereichen, darunter Metall, Handel-Büro, Dienstleistungen oder Bau, ein Schwerpunkt ausgewählt werden.

Rund 170 Lehrausbildungen

Fachkräfte werden steiermarkweit gesucht – und eine Lehrausbildung bringt genau diese hervor. Je nach Sparte dauert sie zwischen zwei und vier Jahren. In einer Lehre ist man aktiv im beruflichen Umfeld beschäftigt und lernt entsprechend praxisnah vor Ort in einem Unternehmen. Zusätzliches Wissen wird im Rahmen der Berufsschule vermittelt. In der Steiermark wurden 2023 Ausbildungen in rund 170 verschiedenen Lehrberufen durchgeführt. Die Felder reichen von Metalltechnik, Informationstechnologie bis hin zu Pharmazeutisch-kaufmännischer Assistenz. 

Eine Lehrausbildung kann in der Steiermark in mehr als 150 Sparten absolviert werden und bietet praxisnahe Ausbildung in einem Unternehmen. | Foto: panthermedia/auremar
  • Eine Lehrausbildung kann in der Steiermark in mehr als 150 Sparten absolviert werden und bietet praxisnahe Ausbildung in einem Unternehmen.
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Zu den Vorteilen einer Lehrausbildung zählt, dass man direkt eigenes Gehalt verdient und nach Abschluss der Lehre auf eigenen Füßen steht. Dazu kommen noch die raschen Lernfortschritte durch praktische Erfahrung, die Förderung der eigenen Team- und Sozialkompetenz sowie die finanzielle Unabhängigkeit durch Eigenverdienst. Wer das Beste aus zwei Welten genießen möchte, hat auch Möglichkeiten, parallel zur Lehre die Matura zu machen. Informationen zur Lehre sowie einen Überblick über ausgeschriebene Lehrberufe finden sich auf www.ams.at/lehrstellen.

Beratungsangebote

Wer sich schwertut, sich zwischen Lehre und Schulbildung zu entscheiden, dem steht ein umfangreiches Beratungsangebot zur Verfügung. In Graz wird etwa die Plattform für Orientierung im Bereich Bildung und Beruf, kurz IBOBB, zur Verfügung gestellt, die unter anderem Übersichtslisten zu Schule, Beruf und Studium bietet – inklusive der Möglichkeit, ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. Einmal im Jahr im Herbst wird auch zur mehrtägigen S-Bim geladen, der größten steirischen Studien- und Berufsinformationsmesse, wo sich zahlreiche Ausbildungsstätten sowie Unternehmen aus der ganzen Steiermark präsentieren und Austausch im direkten Gespräch möglich ist. Auch die Arbeiterkammer Steiermark, die Caritas und das Career Center der Uni Graz stehen hierfür bereit.

Die Schul- und Berufsinformationsmesse in Graz ist jedes Jahr Anlaufpunkt zahlreicher junger Steirerinnen und Steirer. | Foto: S-Bim
  • Die Schul- und Berufsinformationsmesse in Graz ist jedes Jahr Anlaufpunkt zahlreicher junger Steirerinnen und Steirer.
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Schnuppertage als Erfahrungsquelle

Besonders praxisnah schildern neben direkten Gesprächen Schnuppertage den Alltag, der in einer Ausbildungsrichtung auf Jugendliche wartet. Viele Schulen bieten etwa die "Berufspraktische Tage oder Wochen" an, wo bestimmte Betriebe genauer unter die Lupe genommen werden können, Arbeitsvorgänge hautnah erlebt und eventuell auch kleinere Handgriffe unter Anleitung ausprobiert werden können. Eine sogenannte "Schnupperlehre" ist ab der 8. Schulstufe an bis zu fünf Tagen während und an maximal 15 Tagen außerhalb der Unterrichtszeit erlaubt. Jede und jeder kann das Angebot nutzen, die Schule muss dazu auch nichts organisieren. 

Beratungen und Schnuppertage können bei der Entscheidungsfindung helfen. | Foto: panthermedia/Valerii_Honcharuk
  • Beratungen und Schnuppertage können bei der Entscheidungsfindung helfen.
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Viele Unternehmen, aber auch Fachschulen ermöglichen von sich aus, in ihren Betrieb zu schnuppern und sich so umfassende Informationen aus erster Hand zu holen. Allgemein höhere Schulen können unterdessen überwiegend im Rahmen von Tagen der offenen Tür kennengelernt werden, wo Schülerinnen und Schüler deren Schwerpunkte präsentieren. Ein Tipp ist, sich vorab wichtige Fragen und Anliegen aufzuschreiben und die Chance zu nutzen, diese vor Ort abzuklären. Aber auch ein Eignungstext kann Klarheit über die eigenen Fähigkeiten sowie Wünsche und Werte schaffen und so zu einer fundierten Entscheidung beitragen.

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