Bilanz für 2024
Zahl der Straftaten in der Steiermark gestiegen

- Im Jahr 2025 kam es in der Steiermark erneut zum Anstieg bei angezeigten Straftaten. (Symbolfoto)
- Foto: Polizei
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Die Kriminalität ist in der Steiermark im Jahr 2024 wieder gestiegen, 58.378 Straftaten wurden angezeigt, ein Plus von rund 1.200 Fällen. Besonders eklatant ist der Anstieg bei vorsätzlich begangenen Gewaltdelikten wie Mord, Raub oder Vergewaltigungen, hier stehen 10.088 angezeigte Delikte zu Buche, 174 mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsrate stieg ebenfalls.
STEIERMARK. Am Montag wurde die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2024 in der Steiermark präsentiert. Zum dritten Mal in Folge kam es zu einem Anstieg der angezeigten Fälle, insgesamt wurde 58.378 Mal Anzeige erstattet. Im Vergleich zum Jahr 2023 entspricht das einem Anstieg von rund 1.200 Fällen, oder etwa zwei Prozent. Demgegenüber stehen 40.864 ausgeforschte Tatverdächtige, die Aufklärungsquote (57,9 Prozent) ist ebenfalls gestiegen. Der Landespolizeidirektor Gerald Ortner betont: "Es ist bereits das achte Jahr in Folge, dass wir mehr als jede zweite Straftat aufklären konnten."

- Gewalttaten, wie der Mord in einer Grazer Anwaltskanzlei im Juli, erreichten 2024 einen neuen Höchstwert.
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Gewaltverbrechen auf dem Vormarsch
Ebenfalls gestiegen ist die Gewaltkriminalität. Hierzu zählen vorsätzlich begangene Gewalttaten wie Mord, Raub oder Vergewaltigung. Erstmals wurde dabei die 10.000er-Marke überschritten, 10.088 Gewaltverbrechen wurden angezeigt, 174 mehr als 2023. Ein Fünftel der Gewaltstraftaten (2.134 Fälle) erfolgte im privaten Umfeld, in 59,8 Prozent der Fälle bestand eine Bekanntschaft zwischen Täter und Opfer. 2024 kam es zu neun Morden, darunter fünf Männer und vier Frauen

- Das Personalaufgebot der Polizei ist im Vorjahr abermals gewachsen, auch dadurch kann der Anstieg in einigen Bereichen erklärt werden. Bei Drogenkriminalität hänge die Zahl der Anzeigen stark mit der Kontrolle zusammen.
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Sattes Plus bei Drogendelikten
Im Bereich der Suchtmittelkriminalität gab es 2024 eine deutliche Steigerung der Anzeigen um 8,6 Prozent auf 4.086 Fälle. Als typisches Kontrolldelikt hängt die Anzeigefrequenz stark von der Kontrollintensität ab. Aufgrund des historischen Höchststands an Polizistinnen und Polizisten in der Steiermark konnten mehr Kontrollen durchgeführt und dadurch mehr Anzeigen erstattet werden.

- Betrugsdelikte im Internet gingen im Vorjahr zurück.
- Foto: Alfred Jungwirth/BRS
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Internetkriminalität zurückgegangen
Im Bereich der Internetkriminalität konnte hingegen ein Rückgang um 3,6 Prozent verzeichnet werden, wobei insgesamt 7.278 Delikte registriert wurden. Während die Betrugsfälle im Internet um 8,5 Prozent sanken (4.104 Anzeigen), stieg die Anzahl der Cybercrime-Delikte im engeren Sinne (wie Hacking) um 7,4 Prozent auf 1.718 Fälle an. Besonders erfreulich sei laut Polizei der Rückgang bei Internet-Erpressungen, die um 23,4 Prozent auf 446 Fälle sanken.
In Sachen Wirtschaftskriminalität konnte ebenfalls ein Rückgang von zwei Prozent verzeichnet werden, 11.417 Mal wurde Anzeige erstattet. Der größte Anteil entfällt auf Betrugsdelikte mit 7.713 Anzeigen (2023: 8.117). Trotz des allgemeinen Rückgangs stieg die Anzahl der Anzeigen wegen Sozialleistungsbetruges deutlich auf 515 Fälle, im Vorjahr waren es noch 371.
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