Sturm, Blitz und Donner
Nach Unwetter stehen Feuerwehren im Dauereinsatz

- Durch einen Blitzschlag kam es in Gnas in den frühen Morgenstunden zu einem Vollbrand des Dachstuhls.
- Foto: BFV Feldbach
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Eine schwere Unwetterfront von Westen zog am Abend über die Obersteiermark. Die Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Liezen standen im Dauereinsatz. Blitz und Donner raubten auch den Südsteirerinnen und Südsteirern den Schlaf. Rund 1.500 Feuerwehrkräfte von 143 Feuerwehren standen als Folge im Hilfseinsatz. In Summe musste in den letzten 24 Stunden feuerwehrseitig zu 286 Technischen Einsätzen und zu 29 Brandeinsätzen ausgerückt werden.
STEIERMARK. Die Wettervorhersagen behielten recht. In den Abendstunden des 12. Juli zogen starke Gewitterwolken in der Steiermark auf, besonders betroffen war der Bezirk Liezen. Die Disponenten am "Florian Liezen" hatten alle Hände voll zu tun, um laufend neue Feuerwehren zu alarmieren und mit Einsatzaufträgen zu versorgen. In Summe stand ein Dutzend Feuerwehren mit knapp 200 Mann im Unwettereinsatz.

- Das Unwetter in der Obersteier legte zahlreiche Straßen lahm.
- Foto: BFV Liezen
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Umgestürzte Bäume auf den Straßen
Im Ennstal waren die Freiwilligen Feuerwehren mit der Beseitigung umgestürzten Bäumen beschäftigt, um die Verkehrswege von umgestürzten Bäumen zu befreien. Gleich mehrere umgestürzte Bäume musste auf der B 320 zwischen Gleiming und Pichl entfernt werden. Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren Mandling Pichl und Oberhaus, Unterburg. Auf der L 711 war die FF Ramsau mit Aufräumarbeiten gefordert.

- Der viele Regen sorgte für ein wahres "Schlammbad".
- Foto: BFV Liezen
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Einsätze im Minutentakt
Zur Primetime gegen 20.15 Uhr kam dann neben Kirchenlandl auch das Paltental zum Handkuss und im Minutentakt wurden Feuerwehren mobilisiert.
Neben dem Entfernen von umgestürzten Bäumen (B 115 Eisenstraße) machten die starken Wassermengen schwer zu schaffen, sodass mehrere Keller in der Region überflutet wurden. Zu den Einsätzen alarmiert wurden die Freiwilligen Feuerwehren Trieben, St. Lorenzen, Bärndorf, Kirchenlandl, Au bei Gaishorn, Treglwang und Gaishorn am See.

- Die Südsteirerinnen und Südsteirer wurden heute frühmorgens durch Blitz und Donner aus dem Schlaf gerissen.
- Foto: Daniel Loretto Fotografie
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Donner und Groll in der Südsteiermark
Ein lautstarkes Gewitter ging in den frühen Morgenstunden gegen 4 Uhr in der Südsteiermark nieder. Vor allem der südliche Teil des Bezirkes Leibnitz war von einer Gewitterzelle, unterstützt mit kräftigem Wind und leichtem Hagel betroffen, wo die Feuerwehren Vogau, Wagendorf, Gamlitz, Straß, Oberhaag, Leutschach, Wagna, Ehrenhausen, Spielfeld, Hütt, Ratsch, Großklein, Arnfels und Großfelgtisch zu den Einsätzen – Baum über Straße oder Baum auf Stromleitung, Stromleitung auf Straße - gerufen wurden. Auch der Bezirk Deutschlandsberg blieb nicht verschont.
Dachstuhlbrand in der Südoststeiermark
Auch die Südoststeiermark blieb vom Unwetter nicht verschont. Dort brannte kurz nach 5 Uhr ein Dachstuhl lichterloh, auf dem auch eine PV-Anlage installiert ist .
Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte stand das Dach eines Wohnhauses in Höf (Marktgemeinde Gnas) bereits in Vollbrand, auch das Obergeschoss wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Haus befanden sich beim Brandausbruch sechs Personen, eine davon erlitt bei der Flucht aus dem Brandobjekt Verletzungen unbestimmten Grades.

- Sieben Feuerwehren (Einsatzleitung FF Perlsdorf) stehen mit ca. 70 Einsatzkräften im Löscheinsatz.
- Foto: BFV Feldbach
- hochgeladen von Waltraud Fischer
In Summe stehen sieben Feuerwehren (Einsatzleitung FF Perlsdorf) mit ca. 70 Einsatzkräften im Löscheinsatz. Der Brand ist nach einem Innen- und Außenangriff mittlerweile unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten sind im Gange.
Während der Löscharbeiten trat ein etwas entfernt lebender Nachbar an die Einsatzkräfte heran und informierte diese, dass auch in seinem Haus eine Rauchentwicklung zu verzeichnen sei. Der Entstehungsbrand im Bereich des Wäschetrockners konnte schnell lokalisiert und gelöscht werden.
Die L211 (Gnaser Straße) war in der Erstphase des Feuerwehreinsatzes gesperrt, ist mittlerweile einspurig, mit wechselseitiger Anhaltung, wieder befahrbar.

- Hunderte Feuerwehreinsätze nach Unwetterfront: Eine Gewitterlinie zog letzte Nacht, in zwei Wellen, mit teils orkanartigen Windböen und starkem Regen über die Steiermark.
- Foto: Landesfeuerwehrverband Stmk
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried betont: „Unsere Feuerwehren sind eine unverzichtbare Stütze für die Bevölkerung, das hat sich in und nach dieser Unwetternacht einmal mehr bestätigt. Ich danke allen Einsatzkräften – auch im Namen von LBDS Christian Leitgeb – sehr herzlich, die ungeachtet von Tages- oder Nachtzeit mit hoher Professionalität und Schlagkraft mitgeholfen haben, die vielen Schadenslagen in den von den Unwettern betroffenen Regionen sehr zeitnahe zu bewältigen“.
Abendliches Udate, 19 Uhr:
Gewitter bzw. Starkniederschläge haben seit den späten Nachmittagsstunden zu vielen Unwettereinsätzen in den Feuerwehrbereichen Hartberg und Weiz gesorgt – punktuell auch in Graz-Umgebung (Kumberg), Leibnitz (Wildon) oder Leoben (Wald am Schoberpaß).
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