Das heiße Eisen Integration

- Kindergarten
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Der Antrag, eine Stützkraft für Kindergartenkinder mit anderen Muttersprachen als Deutsch einzustellen, löste im Schwazer Gemeinderat eine Grundsatzdiskussion aus. Das Thema war, wie wichtig Deutschkenntnisse für die Integration seien.
SCHWAZ. Schon vor Monaten war die Stützkraft, eine junge Frau mit türkischer Muttersprache, in den Mutterschutz gegangen. Die Aufgabe der Frau bestand darin, hauptsächlich türkisch sprechenden Kindergartenkindern zu helfen, die deutsche Sprache zu erwerben. Immerhin sind von den 219 Kindern in den Schwazer Kindergärten 103 Kinder, deren Muttersprache nicht deutsch ist.In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand deshalb die Nachbesetzung dieser Stelle auf der Tagesordnung.
Die neue IgLS-Mandatarin Michaela Oberlechner hatte gleich zwei Fragen an Bürgermeister Hans Lintner: „Warum wurde die Nachbesetzung nicht in entsprechender Frist vorgenommen? Das hätte der Bürgermeister machen können. Warum wird der Gemeinderat damit befasst?“, wollte sie vom Stadtchef wissen.
Lintner hatte seine Antworten parat: „Nach dem Ausscheiden der Dame waren die Qualifikationen anderer Kandidaten nicht gegeben, diese Leistungen wurden in den Kindergärten selbst erbracht“, antwortete er auf die erste Frage. Lintners Antwort auf die zweite Frage war denkbar knapp: „Der Gemeinderat soll in dieser Sache Position beziehen.“
Das taten die Mandatare auch ausgiebig. „Die Kindergärten können das nicht leisten. Ich fordere, dass eine Stützkraft mit türkischer Muttersprache eingestellt wird“, gab Oberlechner zu Protokoll. Es sei erwiesen, dass die Muttersprache beherrscht werden müsse, um eine andere Sprache zu lernen.
Dies rief den Widerspruch des FP-Mandatars Edi Rieger hervor: „Was passiert mit den Kindern aus dem ehemaligen Jugoslawien oder Kindern aus Tschetschenien?“, fragte er in Richtung Grüne. Diesen Kindern stünde, folgt man der Logik der Grünen, auch eine muttersprachliche Stützkraft zu.
Bürgermeister Hans Lintner hingegen argumentierte, dass es auch die gegenteilige Auffassung gebe: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kinder, wenn sie eine Person ihrer Muttersprache in ihrer Nähe haben, nicht besser Deutsch lernen.“
Stadträtin Ingrid Schlierenzauer berichtete, dass es ihren Erfahrungen nach besser sei, wenn von vornherein Deutsch gesprochen werde. „Es ist sehr wohl möglich, dass Kinder mit verschiedenen Muttersprachen auf deutsch Deutsch lernen“, sagte sie.
Die Jugend- und Familienreferentin Julia Thurnbichler – sie hatte den Antrag eingebracht – merkte an, dass die Kindergartenleiterinnen eine Stützkraft mit türkischer Muttersprache wünschen. Der Antrag, eine türkischsprachige Stützkraft einzustellen, wurde einstimmig angenommen.
Alexander Huss.
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