Mundartpoesie
Handwerksgeschichte
Handwerksgeschichte
Erdgeschichtlich woars sehr spät,
dass der Mensch a aufrecht geht,
Millionen Joahr und mehr
is des jetzt schon wieder her.
"Homo erectus" hieß der Knabe
und er hatte eine Gabe,
er hot do erstmois seine Händ'
zu wo’s Sinnvollem verwend’.
Sie konnt’n viele Soch'n moch'n
Werkzeuge aus oid'n Knoch'n,
und Steinbeile meist aus Granit
de erst'n Haundwerker somit.
Erst vor vierzigtausend Joahr
wia er vernunftbegobt daun woar,
ma hot'n "Homo sapiens" g'nennt
do is daun des G'schäft au'g'rennt.
De oan de haumt de Hütt'n baut,
aundre haumt ums Ess'n g'schaut,
daun hot's Töpfa, Weba geb'n
do woar's schon a guades Leb'n.
S'Haundwerk woar aung'sehn
do hot's sogoar Zünfte geb'n,
so woar's bis in die jüngste Zeit
doch hot sich des geändert heit.
Jetzt wird jo oillas maschinell
in oilla Wöd herg'stöht so schnell,
des woar des Haundwerks Tod
eigentlich is jammaschod.
Mundartgedicht von unserem
Hauspoeten Gottfried Preuler
Weitere Mundartgedichte auf
meinbezirk.at/mundartpoesie
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.