Gespräche zum Jahreswechsel
Den Naturschutz nicht isoliert betrachten
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek will eine bessere Wahrnehmung des Naturschutzes erreichen. Für die FPÖ-Politikerin braucht es Fingerspitzengefühl bei der Budgeterstellung.
GROSSGMAIN. MeinBezirk Salzburg hat die Spitzen der fünf im Salzburger Landtag vertretenen politischen Parteien zum Interview gebeten. Das Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) wurde beim Latschenwirt in ihrer Heimatgemeinde Großgmain vom Chefredakteur Martin Schöndorfer geführt.
Ein Ort, der ihr sehr vertraut ist
"Ich weiß nicht, wie oft ich als Kind hier mit dem Rad gefahren oder spazieren gegangen bin", sagt Marlene Svazek.
Für die Landespolitikerin war es ein großes Privileg "am Land" aufgewachsen zu sein. "Ich habe die Liebe zur Natur schon immer gehabt. Aber wirklich vertieft und ein Verständnis habe ich durch die Jagdprüfung bekommen", meint die passionierte Jägerin.
Neuorganisation der LUA
Während die Opposition und Naturschutzorganisationen die Neuorganisation der Landesumweltanwaltschaft (LUA) kritisch betrachten, weist Svazek auf die Notwendigkeit von Reformen hin.
"Ein gesamtheitlicher Blick auf die Dinge ist in den letzten Jahren etwas abhandengekommen. Hier wurde die Jagd gegen die Landwirtschaft gelegentlich gegeneinander ausgespielt. Das hat sich auch leider in der Arbeit niedergeschlagen. Die LUA wurde als Verhinderer wahrgenommen. Mir geht es darum, die Koexistenz aller Bereiche wieder herzustellen. Naturschutz darf nicht isoliert betrachtet werden", sagt Marlene Svazek.
Die ressortverantwortliche Politikerin will u.a. in den nächsten fünf Jahren eine positivere Wahrnehmung des Naturschutzes in weiten Teilen der Bevölkerung erreichen, als das laut ihrer Meinung derzeit der Fall ist.
Budgeterstellung benötigt Fingerspitzengefühl
Die Budgeterstellung ist für Politiker aller Parteien eine der entscheidenden Aufgaben in ihrer Arbeit. Aber wo ist der Hebel richtig anzusetzen: im Sozialbereich oder beim Wohnen? "Das ist das Schwierige bei der Budgeterstellung. Jeder Bereich für sich ist extrem wichtig", findet die FPÖ-Politikerin Svazek, die den privaten Haushalt als Vorlage heranzieht: "Aber es heißt nicht umsonst Landeshaushalt. Wenn man selbst im Haushalt weniger Geld zur Verfügung hat, muss man schauen, was jetzt notwendig ist". - Welche Maßnahmen im Budget bei der Asylpolitik, den Wohnungspreisen oder bei Sozialem geplant sind, finden sie im Videointerview.
Zur Sache
"Plan B": Am 10. November 2024 wurde in den Bezirken Salzburg-Stadt, Bezirk Hallein (Tennengau) und dem Salzburg Umgebung (Flachgau) über das Personennahverkehrssystem S-Link abgestimmt. Bei der Abstimmung war eine relative Mehrheit gegen dieses Verkehrsprojekt. Die Sozialdemokraten um Bürgermeister Bernhard Auinger (Stadt Salzburg) warben mit einem "Plan-B" gegen das Gesamtverkehrsprojektes des Landes Salzburg.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.