Gaspreiserhöhung
Das sagt Arbeiterkammer Präsident Peter Eder
Mit dem ersten Oktober verdoppelt die Salzburg AG ihren Gaspreis. Dies gab der Energieversorger gestern bekannt. Seitens der Oppositionsparteien hagelte es sofort Kritik. Wir fragten auch bei Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder nach, wie er die Situation einschätzt.
SALZBURG. Während Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) und Simon Heilig-Hofbauer (Grüne) die Preiserhöhung der Salzburg AG als „inakzeptabel" bezeichnen, ortet SPÖ Salzburg Chef David Egger eine verzögerte Erhöhung aufgrund der Landtagswahl im April. Etwas versöhnlicher zeigte sich AK-Präsident Peter Eder. Aus seiner Sicht braucht es jedenfalls einen Energiepreisgipfel mit den politischen Parteien, den Sozialpartnern und NGOs an einem Tisch.
Fragen an AK-Präsident Peter Eder
Herr Eder, wen sehen sie bei den aktuellen Erhöhungen des Gaspreises der Salzburg AG in der Verantwortung? Müsste hier der Landeshauptmann aktiver eingreifen?
„Bislang zählte die Salzburg AG zu den günstigsten Landesenergieversorgern. Es war daher zu befürchten, dass es irgendwann zu einer Erhöhung kommen muss, die der Entwicklung am internationalen Markt Rechnung trägt. Ob eine Verdoppelung des Preises gerechtfertigt ist, kann aufgrund fehlender Transparenz nicht gesagt werden."
Was würden sie sich in diesem Fall von der Landesregierung wünschen?
„Die Landesregierung muss so rasch wie möglich der Verunsicherung der Menschen entgegentreten. Die Erhöhung des Gaspreises heizt die Teuerung für betroffene Salzburger Haushalte jedenfalls weiter an. Hier braucht es punktgenaue Hilfsmaßnahmen und die Anstrengungen aller Player, vor allem der Landesregierung, um den belasteten Salzburgerinnen und Salzburgern unter die Arme zu greifen."
Gibt es hier seitens der Arbeiterkammer vielleicht schon erste Überlegungen, wie man Menschen gerade im kommenden Winter bei der Bewältigung hoher Heizkosten unterstützen könnte?
„Wie kürzlich bekannt wurde, haben gerade einmal 43 Prozent der rund 16.000 Berechtigten einen Antrag auf Heizkostenzuschuss gestellt. Damit dieses sinnvolle Instrument besser genutzt wird, braucht es eine durchdachte Informationsoffensive gekoppelt mit der Möglichkeit, dass der Antrag für die vergangene Heizperiode auch nach dem 31. Juli gestellt werden kann. Ab der nächsten Heizperiode muss dann eine ganzjährige Antragsstellung möglich sein.
Begrüßenswert ist die 400-Euro-Einmalzahlung für GIS-befreite Haushalte. Hier braucht es eine breite Informationskampagne der Salzburg AG. Die AK steht gerne als Partnerin der Landes- und Stadtregierung zur Verfügung, um schnellstmöglich ein funktionierendes Hilfspaket zu schnüren."
Wie müsste aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit verschiedener Entscheidungsträger bzw. Player in Salzburg ausschauen, um bei der Gaspreiserhöhung zur bestmöglichen Lösung zu kommen?
„Die Teuerung betrifft ja nicht nur den Gaspreis, sondern auch alle anderen Heizformen. Die zuständige Politik sollte vor Beginn der nahenden Heizperiode zu einem Energiepreisgipfel mit den politischen Parteien, den Sozialpartnern und NGO’s laden, um an Entlastungsmaßnahmen zu arbeiten."
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