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Nicht alle Babys erblicken bei der Geburt das Licht der Welt. Jede vierte Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt und viele davon waren bereits weit fortgeschritten. 18 „Sternenkinder“ kamen im Vorjahr in Salzburg „still“ zur Welt, sind also erst bei der Geburt verstorben.
SALZBURG. Der Begriff "Sternenkind" (gelegentlich wird auch "Engelskind" oder Schmetterlingskind" verwendet) bezeichnet im ursprünglichen Sinn Kinder, die weniger als 500 Gramm wiegen und in der Schwangerschaft, während oder kurz nach der Geburt versterben. Eine Box mit zwei Büchern, trostspendenden Karten für Rituale und mit Adressen von Hilfsangeboten unterstützt Eltern bei der Trauerarbeit. „Der Verlust eines Kindes unmittelbar vor der Geburt ist eine sehr schmerzliche Erfahrung und Eltern fühlen sich in dieser Trauer oft allein gelassen. Die Sternenkind-Box zeigt den Eltern Unterstützungsangebote für die schweren Wochen danach und ist so gestaltet, dass darin auch Erinnerungen an das Kind aufbewahrt werden können wie Ultraschallbilder, Fotos oder Fußabdrücke“, sagte Landesrätin Andrea Klambauer bei der Übergabe der ersten Boxen.
Übergabe der ersten Trostboxen für Eltern von Sternenkindern an Hebamme Angelina Kovac und Primar Thorsten Fischer; Im Bild v.l.: Landesrätin Andrea Klambauer, Hebamme Angelina Kovac und Primar Thorsten Fischer mit den Trostboxen.
Für Primar Thorsten Fischer ist der aktive Umgang mit dem Thema glücklicherweise Standard in den Krankenhäusern. „25 bis 30 Prozent aller Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt, das ist viel. Wir müssen uns aktiv mit diesen Frauen beschäftigen, sie trösten, sie informieren und ihnen Mut machen für die nächste Schwangerschaft“, so der Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
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„Heutzutage werden Sternenkinder nicht mehr verheimlicht, man spricht über Fehlgeburten, über Sternenkinder. Die Eltern können Andenken, Fotos oder Ultraschallbilder in die Box geben. Und auch wir Hebammen versuchen, tröstende Worte zu finden und die Eltern so gut wie möglich zu unterstützen“, weiß auch die leitende Hebamme Angelina Kovac.
Was bleibt, nennt man Liebe
In den Boxen enthalten ist eine Trostkarte „Was bleibt, nennt man Liebe“, eine handgefertigte Fußabdruck-Söckchenkarte, eine Duftkarte mit Sternenkindöl, drei Servicekarten zu Körpertherapieadressen, psychischer Hilfe sowie zu Gedenkorten in Salzburg, eine Fotokarte und die beiden Bücher „Die Abwesenheit des Glücks“ und „Leon & Louis oder: Die Reise zu den Sternen“, eine Bildergeschichte für Geschwisterkinder.
Eine Marmorstele mit einem Schmetterling aus Metall.
In den vergangenen zehn Jahren kamen in Salzburg durchschnittlich 15 Kinder pro Jahr tot zur Welt, etwa 13 sterben vor ihrem ersten Geburtstag. In den 1960er Jahren waren es noch 100 pro Jahr. „Jedes Sternenkind ist eines zu viel. Gut, dass es für Eltern diese Box als Trost- und Ratspender gibt“, so Landesrätin Andrea Klambauer.
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