Kammerführung in Altenfelden
Riepl-Insolvenz: "Forderungen jetzt anmelden!"
Zur Diskussion über agrarpolitische Anliegen lud die Landwirtschaftskammer OÖ die Landwirte des Bezirks Rohrbach ein. Informiert wurde hier unter anderem auch über das Insolvenzverfahren der Fleischhauerei Riepl sowie über eine Neuerung in der Bezirksbauernkammer Rohrbach.
ALTENFELDEN. Das Jahr 2024 war für die heimische Land- und Forstwirtschaft eine Zeit der Herausforderungen, aber auch der Erfolge. "Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen konnten wir wichtige Verbesserungen für unsere Bäuerinnen und Bauern erzielen. So wurden unter anderem die ÖPUL-Prämien erhöht, die Obergrenzen in der Investitionsförderung angepasst und die nachträgliche Güllegrubenabdeckung verhindert. Zudem wurde das Einheitswert- und Pauschalierungssystem zukunftssicher gestaltet. Das alles ist unser gemeinsamer Erfolg", freut sich LK-Präsident Franz Waldenberger.
Ein weiteres Vorhaben ist der schon oft angesprochene Abbau der Bürokratie, denn diese sei gerade in den letzten Jahren massiv angestiegen, wie Kammerdirektor Karl Dietachmair berichtet: "Wir müssen uns da unbedingt anschauen, was wir wirklich brauchen und was man wieder zurückdrehen kann." Über die Weideregelung für Rinder an Bio-Betrieben, die laut einem Besucher "untragbar" sei, wurde ebenfalls kurz gesprochen. Der Strukturwandel und Betriebsabnahmen in den letzten Jahren sowie der Umweltschutz waren ebenfalls Themen an diesem Abend. "Eine Kuh darf nicht rülpsen, aber da oben fliegen tausende Flugzeuge. Wie passt das zusammen?", fragte sich ein Landwirt.
Riepl-Insolvenz: "Forderungen jetzt anmelden!"
Ein weiterer bedeutender Punkt war für viele Besucher das kürzlich eröffnete Insolvenzverfahren der Fleischerei Riepl in Sarleinsbach. 17 Dienstnehmer und etwa 166 Gläubiger sind davon betroffen. Das wohl wichtigste Anliegen der teils verärgerten Landwirte war hier, wie sie nun zu ihrem Geld kommen. Franz Schwarzenberger, Leiter der Rechtsabteilung der LK OÖ, beantwortete viele Fragen. Er riet den betroffenen Landwirten außerdem, sich Unterstützung durch einen Gläubigerschutzverband zu holen. "Der erste und wichtigste Schritt ist jetzt auf jeden Fall, die Forderungen anzumelden", betonte Schwarzenberger. Gläubigerforderungen können über den KSV1870 bis zum 25. März 2025 unter insolvenz.linz@ksv.at gemeldet werden.
Heribert Schlechtl, Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Rohrbach, nutzte an diesem Abend auch gleich die Chance, eine Neuerung bekanntzugeben: Nach 27-jähriger Tätigkeit tritt er mit März die Altersteilzeit an. Als Berater bleibt er den Landwirten des Bezirks aber weiterhin erhalten.
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