Frau am Steuer der Reisefirma
Carmen Simon erzählt anlässlich des Weltfrauentages (8. März) von ihrem Beruf
Mit April übernimmt Carmen Simon die Geschäftsführung des gleichnamigen Busunternehmens. Auch ihre Schwester ist im Unternehmen tätig.
HOFKIRCHEN (wies). „Ich habe mein Hobby – das Reisen – zum Beruf gemacht“, sagt Carmen Simon. Die 39-Jährige organisiert und betreut geplante Busreisen quer durch Europa. Für sie ist es kein Problem, selbst am Steuer zu sitzen. „Meine Schwester und ich waren schon früh bei Busreisen mit. Wir haben bald das Meer gesehen, nur hatten wir bei den Familienurlauben immer 50 Leute im Schlepptau“, erzählt sie. Der Vater war es auch, der ihr das Busfahren beigebracht hat. Auf ihren zahlreichen Reisefahrten hat sie selbst schon abenteuerliche Dinge erlebt. Das Straßennetz in Russland zum Beispiel, das vielerorts eher als Weg denn als Straße bezeichnet werden darf. Weniger Spaß hat sie am Linksverkehr in England. „Da lasse ich lieber den zweiten Fahrer der mit ist, fahren. Das ist der Vorteil als Chefin, da kann man delegieren“, lacht sie. Zehn Mitarbeiter hat das Unternehmen. Die Busflotte besteht aus sechs Großbussen. „Hauptsächlich fährt meine Schwester im Linienverkehr und ich übernehme die Reisen“, sagt sie. Eine detaillierte Planung sei das A und O einer guten Reise. Seit 1998 ist Simon im elterlichen Unternehmen tätig. Vorher hat sie in der Hotellerie und im Fremdenverkehrsbereich Saison-Erfahrungen gesammelt. Einige skeptische Blicke habe es anfangs schon gegeben, als einige Reisende die Blondine am Steuer entdeckten, aber viele unfallfreie Kilometer sprechen für das Fahrkönnen von Simon. Das Klischee, dass Frauen die schlechteren Verkehrsteilnehmer seien, widerlegt die 39-Jährige. „In einem 12-Meter-Bus hat man schon Macht auf der Straße. Das Einparken darf da schon mal länger dauern“, sagt sie.
Pfarrer begann mit Rosenkranz
„Lustig war meine erste Wallfahrt. Der Pfarrer hat nach einigen Metern gemeint: Jetzt beten wir gleich einmal einen Rosenkranz. Er hat mir aber versichert, dass es nichts mit meiner Fahrweise zu tun hatte“, erinnert sich Simon. Ihr Ziel ist es, das Unternehmen beständig weiterzuentwickeln. „Ich möchte gerne einmal in den hohen Norden fahren, um das Polarlicht zu sehen. Aber vorerst warten noch einige Badefahrten und die Schweizreise im Mai.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.