Sechs Stunden über Stock und Stein
SCHWARZENBERG (gawe) Brutale Anstiege und knackige Bergab-Passagen, gespickt mit Steinen und Wurzeln warten beim Sechs Stunden Mountainbike Rennen auf die Fahrer. Quer durch den Böhmerwald geht’s im Dreiländereck 8,5 km auf 215 Höhenmetern über Stock und Stein zum Jagaspitz in Oberschwarzenberg. Die Strecke zählt zur schwierigsten – allerdings auch zur schönsten Radstrecke in der Dreiländerregion.
Vom Radl tragen bis zum Hinunterbrettern mit 70 km/h
Die Organisatoren nahmen an: Die schnellsten Team legen in sechs Stunden neun Runden zurück. Die Spitzenteams schafften schließlich unglaubliche 17 Runden. Eine Zeit von 19:35 Minuten war Rundenrekord bei der wilden Jagd.
62 Biker aus fünf Nationen hatten die Wahl: Entweder alleine die ganze Distanz fahren (schafften schließlich elf); zweite Möglichkeit: ein Zweierteam bilden, nach jeder Runde wechseln (und zwischendurch ev. wie Resch Stefan aus Deutschland ein alkoholfreies Weißbier trinken). Viererteams erwiesen sich schließlich als die schnellsten.
Boxenstopp
In der „Wechselzone“ ging’s ähnlich zu wie in den Boxen bei einem Grand Prix. Gewechselt wurden hier aber nicht die Reifen, sondern der „Transponder“. Bei jeder Zieldurchfahrt gibt er ein Signal an die Zeitnahme. Fahrer eins reißt sich beim Wechseln den Transponder vom Schenkel und übergibt ihn an Fahrer zwei.
Ließen bei den Teams die österreichischen Spitzenfahrer den deutschen Gästen gastfreundlich den Vortritt (Sieger Zweiermannschaft: „Die wilden Kerle vom Egger-Radl“, D), hatte in der Klasse „Einzel“ der Österreicher Bernard Windhager (Bad Goisern) die schnellsten Beine.
Lokalmatador spielte seine technischen Fähigkeiten voll aus
Walter Pröll (Ulbg, Team Sport Haderer) landete als schnellster Mühlviertler Bergradler am vierten Gesamtrang: „Gleichmäßiges Tempo halten ist wichtig. Sechs Liter Elektrolyte und Wasser brauche ich beim Rennen. Gegen die Krämpfe in den Beinen habe ich Salztabletten geschluckt. Der Sonntagskuchen bei einer Verpflegungsstation hat mir am besten geschmeckt“ so der 40jährige darüber, dass die richtige Ernährung sehr wichtig ist.
Höllenritt
Pröll Georg (Ulbg) zur Strecke: „Haß und stoanig und stellenweise dreckig“
Seidl Martin (Julbach) : „ Allein wäre mir die Schinderei zuviel. Zu zweit geht es“.
Resch Stefan (D) kommentiert die hohen Temperaturen. „Vom Wald heraus hat dir die Hitze direkt eine Watsch gebn“
Zinnöcker Julian (Schwarzenberg) über die doch recht lange Distanz: „Ich bin jetzt eine Runde in 26 Minuten gefahren, glaube aber nicht, dass ich dieses Tempo bis zum Schluss halten kann“
Ecker Markus (Öpping, Team Röchling Leripa) darüber, wie sich vier Leute zum Rennfahren zusammenfinden: „Wir haben die Idee gemeinsam geboren. Sechs Stunden würde ich alleine nicht fahren. Da bräuchte ich ein zweites Paar Beine“ .
Klein Anita („Team Atterbiker“) zu ihren Eindrücken nach dem Rennen: „. Hinterher ist es zum trenzen weil es so geil ist .Ich fahre, weil es mir einfach Spaß macht“.
„Die Natur ist brutal schön. Man muss nicht so schnell fahren wie die Sieger“ erzählt Landtsberg-Barz Traudi (D, Team Gesundheitspark Dreiländereck), über die raue Schönheit des Böhmerwaldes.
Viel Lob gab’s nach der Härteprüfung für Kevin Weidinger und sein Team: Sie haben mit ihrer guten Vorbereitung ein Rennen organisiert, dass jedes Mountain Biker Herz höher schlagen lässt.
Nächstes Jahr wieder zu kommen, haben viele versprochen („wenn die Strecke nicht schwieriger wird“):
Ergebnisse:
Einzel: männl.
1.Windhaager Bernhard, A, Bikes4you, 15 Rd
3. Langanger Mathias, A, Sport Szene, Aussee
4. Walter Pröll, A, Team Sport Haderer
5. Roland Trautner, A, Hochfichtflyers
Einzel: weibl.
1.Verena Pröll, A, Team Sport Haderer
Zweier Team: männl.
4. Martin Seidl, Georg Pröll, A, RC Julbach
5. Achim Spindler, Julian Zinnöcker, A, BM-CRT Schwarzenberg
6. Max Grobauer, Michael Leitner, A, BM-CRT Schwarzenberg
Vierer Team:
3. Markus Riederer, Markus Ecker, Mario Engleder, Manfred Pötscher, A, Team Röchling LERIPA
Foto: gawe
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