Steuerrechtliche Maßnahmen gegen die Abwanderung am Land
OBERKAPPEL, BEZIRK (anh). Auf dem fünften Listenplatz des Wahlkreises Mühlviertel geht Manuel Krenn für die ÖVP bei der Nationalratswahl ins Rennen. Einen Platz im Nationalrat zu ergattern, wird schwierig, dem 33-Jährigen gehe es aber ohnehin vordergründig darum, seine Ideen für das Obere Mühlviertel unter die Leute zu bringen. "Eines meiner Hauptthemen ist die Abwanderung aus dem ländlichen Raum", sagt der Rechtsanwalt, der im Bezirk längst kein Unbekannter mehr ist, schließlich fungiert er seit 2009 als Vizebürgermeister der Gemeinde Oberkappel, in der man derlei Probleme ebenfalls kenne. Vor allem für junge Leute, die aufgrund von fehlender Infrastruktur oder zu hohen Gehaltsunterschieden dem Land den Rücken kehren, sollten mehr Anreize zum Bleiben geschaffen werden. Als Rezept bietet Krenn Regulierungen im Steuerrecht an. Er denke dabei etwa an höhere Steuerfreibeträge in Gemeinden mit hoher Abgangsquote – quasi als "Zuckerl" für all jene, die trotzdem bleiben. Um Fachkräfte an die Region zu binden, könne man auch die Lohnnebenkosten für Betriebe senken. "So haben sowohl die Unternehmen als auch die Arbeiter etwas davon. Die Unternehmer können den Arbeitskräften mehr bezahlen und die Arbeiter sind vielleicht eher gewillt, mit einem höheren Lohn hier zu bleiben", erklärt Krenn. Ebenfalls denkbar wären für ihn Steuerfreibeträge für gewisse Berufsgruppen wie etwa Ärzte, um auch diese verstärkt in ländliche Regionen zu holen. Woher er diese Ideen hat? – "Aus der Schweiz, dort heben die Kantone selbst die Steuern ein und es herrscht ein regelrechter Wettbewerb um Einwohner." Das sei natürlich übertrieben, dennoch könne man so Bevölkerungsströme ein Stück weit regulieren. Geht es nach ihm, so könnte das Mühlviertel diesbezüglich als Modellregion fungieren.
Behörden erhalten
Wichtig ist dem Oberkappler auch, dass alle Behörden im Bezirk Rohrbach erhalten bleiben – sei es die Bezirkshauptmannschaft, das Finanzamt oder das Gericht. Generell steht er für eine Dezentrierung. „Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt ist zum Beispiel auch in Flensburg, also überhaupt nicht zentral und trotzdem funktioniert das System", so Krenn.
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