Kleinzellerin bereist die Welt
"Viele denken, dass ich immer nur Urlaub mache"
Das Reisefieber hat Katharina Auberger bereits in jungen Jahren gepackt. Mit 15 Jahren war sie erstmals ohne ihre Eltern in Paris, mit 17 startete sie ihre erste "richtige" Reise zu den Philippinen.
KLEINZELL. Heute hat die 24-Jährige schon 38 Länder und 32 von 50 Staaten in Amerika besucht. "Das sind trotzdem nur 15 Prozent der Welt", schmunzelt sie. Auberger war schon einige Male mit Freunden unterwegs, hin und wieder begab sie sich aber auch alleine auf Entdeckungsreise. Mit ihrer offenen Art lernt die Kleinzellerin schnell neue Menschen kennen, mit denen sie gemeinsam weiterreist. Nicht selten entstehen dabei Freundschaften: "Ich habe noch immer Kontakt mit einem Mädel aus England. Mit ihr bin ich einen ganzen Monat durch Sri Lanka gereist."
Liebe trotz Distanz
Die meisten Reisen unternimmt die 24-Jährige mit ihrem Verlobten Derek, welcher in den USA lebt. Kennengelernt haben sich die beiden in Peru. "Er hat einen Backpacktrip von Kalifornien durch ganz Mittelamerika und dann von Kolumbien über Ecuador nach Mancora gemacht. Dort haben sich unsere Reiserouten überschnitten", erinnert sich die Kleinzellerin. Nach einigen Monaten Kontakt via WhatsApp entschloss sie sich dazu, alleine in die USA zu reisen. "Wir haben uns in Boston getroffen und dann auch gleich beschlossen, dass wir seinen Umzug von Boston nach LA und meinen Roadtrip von East Coast zu West Coast verbinden und das gemeinsam durchziehen", erklärt Auberger.
Mittlerweile sind die beiden seit drei Jahren ein Paar. Dennoch liegen 6.300 Kilometer zwischen der 24-Jährigen und ihrem Verlobten, was für sie aber kein großes Problem ist: "Dadurch, dass keiner von uns einen festen bzw. ortsabhängigen Job hat, ist es für uns teilweise relativ einfach. In den letzten Jahren war es meistens so, dass wir uns drei bis vier Monate durchgehend gesehen haben. Anschließend waren wir etwa zwei, drei Monate getrennt. Das ist dann jedes mal eine große Umstellung."
Arbeitsplatz nicht ortsgebunden
"Viele denken, dass ich immer nur Urlaub mache. Zusätzlich zu der Arbeit im Hotel Almesberger bin ich noch als Social Media Managerin selbstständig. Das ist toll, weil ich das von überall aus machen kann und sich das mit dem Reisen sehr toll vereinbaren lässt", erklärt die Kleinzellerin. Ihr Verlobter besitzt eine eigene Firma und kann die Arbeit somit auch online erledigen. "Wenn wir unterwegs sind, arbeiten wir beide meistens am Vormittag oder spät abends. Den Rest des Tages sind wir unterwegs. Es gibt aber auch einige Tage, an denen wir nur in der Unterkunft sind und arbeiten. Am Pool, Strand oder in einem CoWorking-Office mit toller Aussicht lässt sich das aber auch leicht aushalten", schmunzelt Auberger.
Corona machte Strich durch die Rechnung
Auberger hat ihren Freund im letzten Jahr am Valentienstag in Boston überrascht. "Unsere Pläne, unter anderem einen einmonatigen Housesit in Jamaika, mussten wir aber aufgrund von Corona absagen", bedauert die Kleinzellerin. Da alle Flüge storniert und die Flughäfen geschlossen waren, konnte Auberger nicht mehr ausreisen. "Ich musste zwei mal ein neues Visum beantragen. Gott sei Dank wurden diese dann genehmigt. Somit war ich fast viereinhalb Monate in Massachusetts, bevor ich im Juni nach Hause fliegen durfte."
Wiedersehen nach fünf Monaten
Da die österreichischen Grenzen für Amerikaner geschlossen waren bzw. sind, verzögerte sich das nächste Treffen. Eine Bekannte informierte Auberger dann über eine "Love is not Tourism"-Kampagne. "Es handelt sich dabei um eine Kampagne, die auf Fernbeziehungen aufmerksam macht. Auf Facebook gibt es auch eine Gruppe mit tausenden Menschen zu diesem Thema. Dort wurden meine Fragen beantwortet und ich konnte mir viele Tipps holen, wie man am schnellsten den Partner oder die Familie besuchen darf", erklärt Auberger. Für die 24-Jährige ist schließlich alles so verlaufen wie erhofft: Für Lebenspartner wurden in Österreich die Grenzen geöffnet. "Fünf Monate, drei Coronatests und einige Dokumenten später, durften wir uns dann in Österreich wieder sehen. "
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