Hilfsprojekt Sri Lanka
"Sie brauchen die Hilfe mehr denn je"

Margit und Dietmar Wengler engagieren sich ehrenamtlich in Sri Lanka. | Foto: Foto: Wengler
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Seit 2005 reisen Margit und Dietmar Wengler jährlich Sri Lanka und helfen den Menschen, die nach dem Tsunami 2004 noch ärmer und hilfloser geworden sind. Im letzten Jahr hat sich die Situation auf der Insel aber zusätzlich verschärft.

ST. MARTIN, SRI LANKA. "Die Lage in Sri Lanka war in den letzten 30 Jahren noch nie so katastrophal wie jetzt", bedauert Margit Wengler, die sich mit ihrem Mann Dietmar seit mehr als 15 Jahren ehrenamtlich auf der Insel engagiert. Nach dem Tsunami im Jahr 2004, den Terroranschlägen und den enormen Monsunstürmen hat sich das Land wieder gut erholt. Die Bewohner mussten laut Wengler nie Hunger leiden. Doch nun spitzt sich die Lage zu: "Das Corona-Virus macht den armen Menschen das Leben zusätzlich schwer. Sie haben große Angst, die Krankenhäuser sind überfüllt und es gibt kaum mehr Medikamente. Das Krankenhauspersonal arbeitet rund um die Uhr und droht nun zu streiken", erzählt die St. Martinerin. 

Seit März sind zudem die Schulen in Sri Lanka geschlossen. Es wird zwar Homeschooling angeboten, die Armenkinder haben aber wegen des fehlenden Internets nichts davon. Den Bauern geht es ebenfalls nicht gut, wie die ehrenamtlichen Helfer berichten: "Der Reis und viele Gemüsesorten gedeihen ohne Dünger nicht. Diesen haben sie bis dato immer aus dem Ausland bezogen. Doch nun gibt es aber fast keinen Export mehr. Die Bauern wollten den Dünger selbst herstellen. Sie wissen aber nicht, wie das funktioniert. Zurzeit sind einfach alle am Verzweifeln."

"Wir helfen, wo wir können"

Margit Wengler erklärt, dass es den Einwohnern momentan an allen Nahrungsmitteln fehlt. "Sie haben zu wenig zu essen. Das nötige Budget hierfür können wir aber nicht auftreiben. Wir schaffen es zurzeit nicht." Auch wenn die derzeitige Situation aussichtslos erscheint, setzen die beiden St. Martiner alles daran, um ihre Schützlinge zu unterstützen. Margit betont, dass sie und ihr Mann helfen, wo sie können und ihre Lieben sicher nicht im Stich lassen. "Seit einem Jahr versorgen wir die Einwohner mit mehr als 400 Reissäcken pro Monat. Momentan werden aber mehr benötigt, da wir es nicht übers Herz bringen, Menschen in Not einfach wegzuschicken." 

Foto: Foto: Wengler

Bildung ist ebenfalls wichtig

Dass die Kinder auf der Insel eine vernünftige Schulbildung erhalten, ist den St. Martinern ebenfalls ein Anliegen. So konnten sie vor kurzem sechs Mädchen mit Laptops ausstatten. Das Hilfsprojekt ermöglicht es ihnen, ein College zu besuchen. "So werden die Mädchen nicht mit 18 Jahren zur Heirat gezwungen", erklären die beiden.

Die Mädchen konnten mit Laptops ausgestattet werden. | Foto: Foto: Wengler
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Nächste Reise im Dezember geplant

Die Wenglers hoffen, dass sich die Situation bald wieder beruhigt, da die nächste Hilfsreise bereits für Ende Dezember geplant ist. Neben den bereits versprochenen Häusern sollen der Montessori Kindergarten renoviert, etliche Busch-Küchen ausgebaut sowie die menschenunwürdigen Sanitäranlagen neu gebaut werden. Ebenso wollen sie Brunnen bauen und den Anschluss an das Wassernetz ermöglichen, um die Familien mit ausreichend Wasser zu versorgen. "Viele jammern wegen Kleinigkeiten und vergessen oft, wie gut es uns geht. Wir können uns glücklich schätzen, in Österreich leben zu dürfen", betonen die ehrenamtlichen Helfer.

Weitere Infos zum Projekt gibt es unter srilanka.lunart.at. Auch das Spendenkonto ist auf der Homepage zu finden.

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