Handy-Erlass
Handyfreie Zonen kommen in den Schulen des Bezirkes Rohrbach gut an

Die Schüler der NMS Rohrbach deponieren seit sechs Jahren ihre Handys zu Beginn des Unterrichts in ihren Schließfächern. | Foto: Foto: Eder
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  • Die Schüler der NMS Rohrbach deponieren seit sechs Jahren ihre Handys zu Beginn des Unterrichts in ihren Schließfächern.
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Die eingeschränkte Handybenutzung bewährt sich an einigen Schulen des Bezirkes Rohrbach.

BEZIRK (hed). Die Schüler der Ökolog-NMS Rohrbach dürfen seit nahezu sechs Jahren Handys nicht mehr in die Klasse mitnehmen. Buben und Mädchen, die nach dem Unterricht ihr Telefon außerhalb der Schule benützen, können dieses in ihren sperrbaren Kästen zwischenlagern. „Die handyfreie Zeit fördert die Kommunikation der Schüler untereinander und die Bewegung in den Pausen“, freut sich Dirk Andreas, Schulleiter der NMS Rohrbach. Die „handyfreie Zone“ in der Schule findet aber auch bei Eltern, Schülern und Lehrern Zustimmung. „In den Unterrichtsstunden kann es natürlich bei entsprechenden Themen sinnvoll eingesetzt werden, wie eben neulich beim Fotografieren von Tierspuren bei einem Lehrausgang“, ergänzt Andreas. Die sichere Handynutzung werde den Schülern zudem in Workshops zum Thema "Safer Internet" nähergebracht. Auch Elternvertreterin Katharina Sigl begrüßt die Regelung. „Ein richtiger Schritt in Zeiten des übermäßigen Medienkonsums", sagt sie. Die Schüler würden sich mehr bewegen und in den Pausen wieder mehr miteinander reden, anstatt in das elektronische Gerät zu schauen. "Das fördert auch die Gemeinschaft“, ist sich Sigl sicher.

In Hausordnung festgelegt

In der Bioschule in Aigen-Schlägl müssen die Handys während der Unterrichtszeit grundsätzlich ausgeschaltet bleiben – außer für Unterrichtszwecke. In den Pausen steht es den Jugendlichen frei, ob sie ihre Smartphones hervorholen oder nicht. „Im Internat dürfen Handys schon benützt werden – allerdings nur bis 21.30 Uhr. "Da wird auch das WLAN abgeschaltet“, informiert Direktor Johann Gaisberger. Die Schüler haben dort tagsüber freien WLAN-Zugang, weil das Internet laut Gaisberger auch zur Kommunikation und zum Lernen gebraucht werde. Die Handybenutzung ist in der Hausordnung festgelegt und wurde mit Schülern und Elternvertretern einstimmig beschlossen. Verstößt ein Schüler dagegen, wird das Handy bis Wochenschluss nicht zurückgegeben. „Nimmt man Schülern das Telefon weg, so ist das für sie ein massiver Eingriff“, weiß Gaisberger. Für Jugendliche sei das Handy ein wichtiges Kommunikationsmittel.

In der Unterstufe tabu

Im Gymnasium in Rohrbach-Berg sind laut Direktor Nikolaus Stelzer die entsprechenden Bestimmungen im Abschnitt "Handybenutzungsregelung" in der Hausordnung geregelt: In der Unterstufe ist das Telefon während der Unterrichtszeit nicht erlaubt. Ausgenommen sind Zwecke zur digitalen Grundbildung mit Zustimmung des Lehrers. Schüler können ihre Smartphones in ihrem Spind deponieren. „In der Oberstufe dürfen sie individuell über die Handybenutzung bestimmen. Hier kommt es auch verstärkt im Unterricht zum Einsatz", informiert Stelzer. Durch das Verbot in der Unterstufe würden die Bewegungsangebote der „bewegten Schule“ mehr genützt werden, die Kommunikation untereinander steige. „Das Verbot in der Unterstufe kam auf Wunsch der Elternvertreter“, ergänzt der Direktor und betont: "Das Handy wird ja nicht grundsätzlich abgelehnt, wir wollen die Schüler nur zum bewussten Umgang damit anleiten“.

Zur Sache 

Auszug aus dem Handyerlass des Landesschulrates OÖ:

• Ein generelles Handy-Verbot stellt juristisch und pädagogisch keine Option dar. Denn: Handys gefährden nicht per se die Sicherheit oder stören den Schulbetrieb. Zudem kann ihr Einsatz im Unterricht von Vorteil sein.
• Rechtlich möglich sind eingeschränkte Nutzungsoptionen wie etwa das Abschalten während des Unterrichtes oder die Verwahrung an einem anderen Ort. Diese können in einer Hausordnung stehen.
• Schulen können auch „handyfreie Zonen“ als Schutzmaßnahme einrichten, um Suchtverhalten entgegenzuwirken und die persönliche Kommunikation zu fördern.
• Schulen und Lehrer müssen einen pädagogisch sinnvollen und erzieherisch angemessenen Umgang mit elektronischen Medien vermitteln und auf Gefährdungen hinweisen.

Ist die Handyregelung sinnvoll? – Kurzinterviews mit Schülervertretern:

"Ich finde die Regelung super. Dass das Handy während der Unterrichtszeit ausgeschaltet bleibt, finde ich okay. Es ist auch wichtig, dass die Lehrer kontrollieren. Den freien WLAN-Zugang auch im Internat finde ich gut – auch dass das WLAN ab 21.30 Uhr ausgeschaltet wird. Sonst würden manche die ganze Nacht im Netz hängen."
Maximilian Wagner, Schülervertreter der Bio-Schule Schlägl

"Das Handyverbot in der Unterstufe finde ich sinnvoll, da der sorgenvolle Umgang damit in diesem Alter oft nicht gegeben ist. Zudem werden Bewegung und Kommunikation in den Pausen gefördert. In der Oberstufe entscheiden Schüler selbst – viele nützen es in den Pausen zum Musikhören oder im Unterricht. Die Lösung ist gut.
Xaver Kitzmüller, Schulsprecher des BG/BRG Rohrbach

"Ich finde es sehr gut, dass es in unserer Schule eine handyfreie Zone gibt, da sonst die Aufmerksamkeit während des Unterrichts rasant sinken würde. Doch ein Handy in der Pause wäre für uns oft doch eine tolle Sache. Aber manche können damit nicht umgehen und man weiß dann nicht, wofür es genutzt wird."
David Neumüller, Schülervertreter der NMS Rohrbach

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