Hopfenbonitierung
Gute Qualität des Mühlviertler Hopfens erneut bestätigt
So wie auch in den Jahren davor, lud die Hopfengenossenschaft zusammen mit den Abnehmer-Brauereien wieder zur Bonitierung ein. Hier wurde erneut die gute Qualität des grünen Goldes bestätigt.
NEUFELDEN, MÜHLVIERTEL. 2021 war für die Mühlviertler Hopfenbauern kein einfaches Jahr. Durch die ungewöhnlich tiefen Temperaturen im Mai entstand ein Wachstumsrückstand, welcher jedoch im warmen und feuchten Juni wieder aufgeholt werden konnte. Diese Erholung war aber nur von kurzer Dauer, da Ende des Monats ein noch nie da gewesenes Hagelunwetter die Bestände schwer schädigte. Stefan Hofer, Obmann der Mühlviertler Hopfengenossenschaft, erklärte, dass 65 Prozent der Gesamtfläche betroffen waren.
Die überdurchschnittlichen Niederschläge in den Sommermonaten stellten die Landwirte vor eine große Herausforderung. "Die Ernte ist aber dann noch besser ausgefallen als erwartet. Insgesamt konnten wir 238 Tonnen Hopfen einbringen", berichtet Hofer. Trotz der nicht optimalen Umstände entwickelten sich die nicht geschädigten Flächen sehr gut, was sich auch in der Qualität widerspiegelt: 99,91 Prozent der 115 Hopfen-Proben haben der höchsten Klasse entsprochen.
70-jähriges Jubiläum der Genossenschaft
Es gab aber auch noch einen weiteren Grund zur Freude: Die Hopfenbaugenossenschaft feiert in diesem Jahr nämlich ihr 70-jähriges Bestehen. "Bereits im 13. Jahrhundert hat man im Mühlviertel Hopfen gepflanzt", informiert "Archivar" Markus Fösl, der die Geschichte des Hopfenbaus anlässlich des Jubiläums aufgearbeitet hat. Im Jahr 1860 kam es aufgrund der Vergrößerung und der Industrialisierung der Brauereien zu einem wahren "Hopfenboom". Insgesamt 510 Hektar bewirtschafteten die Bauern im Jahr 1910. 1939 wurden jedoch die Flächen gerodet und der Hopfenbau fand im Mühlviertel ein vorläufiges Ende.
Ende der 40er Jahre wagte man schließlich mit einem Hopfenversuch einen Neustart. Mit Erfolg: Es ging wieder bergauf. 1951 wurde dann die Hopfenbaugenossenschaft gegründet und 1952 das Gebäude in Neufelden gekauft. Ab 1969 kamen vermehrt Pflückmaschinen zum Einsatz, die die Arbeit wesentlich erleichterten. "In den vergangenen 70 Jahren hat sich die Genossenschaft sehr gut entwickelt", freut sich der Obmann. Die gute Partnerschaft mit den Brauereien schätzt er sehr. Bei den Anbauflächen gebe es aber noch Luft nach oben: Waren es 1910 mehr als 500 Hektar, so sind es heute nur mehr 150 Hektar, auf denen Hopfen angebaut wird.
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