Ehemalige Rohrbacher Zivildiener berichten
Früher um Anerkennung gekämpft, heute sind sie unverzichtbar
![Franz Geretschläger und Maximilian Binder sind nach wie vor beim Roten Kreuz tätig. Sie engagieren sich freiwillig. | Foto: RK](https://media04.meinbezirk.at/article/2025/02/10/6/43824096_L.jpg?1739168380)
- Franz Geretschläger und Maximilian Binder sind nach wie vor beim Roten Kreuz tätig. Sie engagieren sich freiwillig.
- Foto: RK
- hochgeladen von Sarah Schütz
Im April 1975 rückte der erste Zivildiener im OÖ Roten Kreuz ein. Einst kämpften Zivildiener um Anerkennung, mittlerweile gelten sie als unverzichtbare Säulen der Gesellschaft. Zwei Rohrbacher erinnern sich noch an die früheren Zeiten.
BEZIRK ROHRBACH. Franz Geretschläger und Maximillian Binder waren zwei der ersten Zivildiener des Roten Kreuzes im Bezirk. Im Februar 1978 begann die Ausbildung in Meggenhofen, einen Monat später waren sie bereits an der Bezirksstelle Rohrbach im Einsatz. Geretschläger entschied sich für den Zivildienst, weil er sein eigentlicher Berufswunsch „Rettungsfahrer“ war. Binder beantwortet die Frage damit, dass er mit Waffen nichts zu tun haben wollte. Was beide gemeinsam haben, ist die nicht sehr positive Erinnerung an die Zivildienstkommission, die zur Aufgabe hatte, die Gewissensgründe, die für den Zivildienst Voraussetzung waren, zu überprüfen.
Beruflich und dann freiwillig
Damals gab es im Bezirk drei Zivildiener, zwei in Rohrbach und einen an der Ortsstelle in Aigen. Auch die Anerkennung in der Bevölkerung suchte man vergeblich. „Es kam schon vor, dass Patienten, vor allem ehemalige Soldaten, nicht mit solchen Drückebergern mitfahren wollten,“ erinnert sich Franz Geretschläger an Diskussionen zu dieser Zeit. „Mit heute ist das in keiner Weise vergleichbar“, stimmt ihm Max Binder zu.
Was beide miteinander verbindet, ist, dass sie später auch als berufliche Kollegen im Roten Kreuz im Einsatz waren und jetzt als Freiwillige noch immer sind. Geretschläger kam direkt nach dem Zivildienst beruflich an die Bezirksstelle in Rohrbach. Eingestuft als Hilfsarbeiter, denn den Beruf Rettungssanitäter gab es damals noch nicht. Max Binder war ab Mitte der 90er unter anderem an der Leitstelle und dann an der Ortsstelle in Neufelden im Einsatz. Bis heute ist es so, dass viele der beruflichen Mitarbeiter über den Zivildienst zum Roten Kreuz finden, unabhängig aus welcher Branche sie ursprünglich gekommen sind.
Jederzeit und unverbindlich bewerben
Der Rettungsdienst wäre heute ohne Zivildiener in der jetzigen Form nur schwer vorstellbar. Derzeit sind, auf das Jahr verteilt, in den zehn Ortsstellen des Bezirks, 40 Zivildiener im Einsatz. „Interessenten können sich jederzeit und unverbindlich bei uns melden“, lädt Bezirksrettungskommandant Johannes Raab ein. Für angehende Zivildiener ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig, am besten schon vor der Stellung, über die Möglichkeiten zu informieren. Darüber hinaus gibt es das Angebot des freiwilligen Sozialjahres oder des Berufsfindungspraktikums – diese Angebote stehen auch für Frauen zur Verfügung.
Ansprechpartner gibt es auf jeder Rotkreuz-Dienststelle und im Bezirkssekretariat, wo Daniel Hofer für den Zivildienst zuständig ist. Infos dazu gibt es unter 07289/6444-21.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.