Die Demenz kommt schleichend

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BEZIRK. Unter Demenzerkrankungen versteht man den zunehmenden Verlust geistiger („kognitiver“) Fähigkeiten. „Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter, im Alter von über 80 Jahren sind ca. 20 Prozent der Menschen betroffen, d.h. jeder Fünfte über 80-Jährige leidet an einer Demenz", erklärt Oberärztin Petra Löcker, Leiterin des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am LKH Rohrbach. "Die häufigste und auch bekannteste Form ist die sogenannte Alzheimer-Demenz – benannt nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer."

Diese Erkrankung wurde Anfang des letzten Jahrhunderts erstmals beschrieben. Weitere Demenzformen sind die vaskuläre Demenz (bedingt durch Gefäßveränderungen), die Parkinsondemenz und Demenzen im Rahmen verschiedenster Grunderkrankungen. „Der Verlauf sämtlicher Demenzformen ist ähnlich: schleichender Beginn mit zunehmender Vergesslichkeit, wobei primär vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist. Meist spürt der Betroffene selbst, dass etwas nicht in Ordnung ist. Im weiteren Verlauf kommt es zu zunehmenden Problemen, den Alltag zu bewältigen. Der Betroffene ist auf Hilfe angewiesen, in diesem Stadium wird meistens erstmals die Diagnose einer Demenz gestellt“, beschreibt die Medizinerin, „Häufig bemerken die Betroffenen im Anfangsstadium noch ihre geistigen Einschränkungen und können sie in gewisser Weise noch kompensieren, sodass Außenstehende von dem geistigen Abbau zuerst gar nichts bemerken. Wenn es dann notwendig wird, im Krankenhaus behandelt zu werden und das vertraute Umfeld plötzlich weg ist, demarkiert sich das bereits vorliegende schwere Krankheitsbild und es kommt häufig zu akuten Verwirrtheitszuständen.“

Im Endstadium der Krankheit kommt es zu einem völligen Verlust der geistigen Fähigkeiten, häufig auch der Sprache. Die Patienten sprechen nicht mehr, oder nur mehr unzusammenhängende Phrasen. „Die Betroffenen sind völlig hilfsbedürftig in den Dingen des täglichen Lebens. Als Komplikation treten im Spätstadium typischerweise Schluckstörungen auf: die Patienten verweigern Essen und Trinken, werden zunehmend abgemagert. Die Gefahr von Lungenentzündungen durch sogenanntes Verschlucken steigt. Therapeutisch kann man mit liebevoller Zuwendung, Gedächtnisübungen und auch bestimmten Medikamenten den Krankheitsverlauf etwas verlangsamen, eine Heilung ist derzeit leider noch nicht möglich“, sagt Oberärztin Löcker.

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Oberärztin Petra Löcker, Leiterin des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am LKH Rohrbach. | Foto: Foto: gespag

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