Erwerbstätige unter Druck
Arbeiterkammer fordert Ausbau psychosozialer Angebote

Martina Zandonella, Senior Researcher SORA Institute of Social Research and Consulting und Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer OÖ.  | Foto: AK OÖ
  • Martina Zandonella, Senior Researcher SORA Institute of Social Research and Consulting und Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer OÖ.
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158.000 Erwerbstätige in Oberösterreich brauchen psychosoziale Unterstützung, zeigt eine SORA-Studie. Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) fordert daher den Ausbau kostenloser Angebote.

OÖ. In der SORA-Studie (repräsentative Befragung unter 1.212 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren) im Auftrag der AK OÖ berichteten 43 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit. Im unteren ökonomischen Drittel gaben 52 Prozent an, dass sie sich in ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt fühlen. Im oberen ökonomischen Drittel gaben dies nur 22 Prozent an. Auffällig ist auch, dass die Betroffenheit bei Arbeiterinnen und Arbeitern höher ist (52 Prozent) als bei Angestellten und öffentlich Bediensteten (41 Prozent). 

Veränderte Arbeitsbedingungen bringen Druck

Weiteres Ergebnis ist, dass neun von zehn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (93 Prozent) von zunehmendem Leistungsdruck berichteten. Gerade in administrativen Berufen hat sich Homeoffice etabliert. Neben vielen Vorteilen hat dies aber auch einen Beitrag zum Verschwimmen von Arbeits- und Freizeit Vorschub geleistet. Das Thema Entgrenzung betrifft 88 Prozent der Befragten und auch das Arbeiten früh morgens oder spät abends gehört immer öfter zum Alltag: 77 Prozent berichteten davon. Ein Drittel fühlte sich dadurch belastet.

Leist- und erreichbare Unterstützung ist rar

Der Hauptgrund, warum keine Hilfe in Anspruch genommen wurde, sind fehlende Informationen: 44 Prozent der Befragten mit Unterstützungsbedarf wussten nicht, wo sie sich hinwenden können oder kamen zu dem Schluss, dass es für sie schlichtweg keine Hilfe gibt. Für rund 72.500 Befragte (rund ein Fünftel jener mit Unterstützungsbedarf) waren die vorhandenen Angebote nicht leistbar. Die Versorgungslage ist dabei am Land schlechter als in städtischen Regionen. Besonders schlecht an psychosoziale Beratungsstellen, kassenfinanzierte Therapieplätze und Kriseneinrichtungen angebunden sind die Menschen im Inn- und Hausruckviertel.

AK fordert Ausbau der Prävention und Versorgung

Arbeiterkammer OÖ-Präsident Andreas Stangl fordert vom Bund und vom Land Oberösterreich jetzt rasche Hilfe:

„Es muss Investitionen in unseren Sozialstaat für gesündere Lebensbedingungen geben. Wichtig wäre der flächendeckende Ausbau kostenloser psychosozialer Angebote. Außerdem müssen Sozialleistungen existenzsichernd gestaltet werden, um finanzielle Sorgen wirksam zu nehmen bevor sie krank machen."

Neben dem flächendeckenden Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen und der Abschaffung der Nachmittagsgebühr im Kindergarten, fordert die AK auch eine Anhebung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld von 55 auf 70 Prozent sowie eine Erhöhung bei der Sozialhilfe.


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