Mietervereinigung Oberösterreich
Mietzahlungen bereiten zunehmend Sorgen
Bei der Mietervereinigung melden sich derzeit regelmäßig Menschen, die arbeitslos oder in Kurzarbeit sind. Ihre größte Sorge sind die Mietzahlungen. Die Vereinigung sieht jetzt die Politik gefordert, nachhaltige Lösungen zu finden.
OÖ. Obwohl die Mietervereinigung seit Mitte Mai wieder in ihren Büroräumlichkeiten in Linz erreichbar ist, erreichen die Mitarbeiter noch viele Online-Anfragen.
"Wir haben einen starken Zuwachs bei den Anfragen über E-Mail und unseren Facebook-Kanal. Aktuell erreichen uns immer mehr Hilferufe, weil Menschen arbeitslos oder in Kurzarbeit sind. Während viele, auch dank unserer Unterstützung, in den letzten Monaten wenigstens Mietstundungen erhielten, läuft jetzt die Kostenwelle wieder voll an", berichtet Landesgeschäftsführerin Nicole Hager-Wildenrotter.
Mit 55 Prozent Einkommen 100 Prozent Miete zahlen
Es sei nach wie vor unklar, ob die gestundeten Mieten nicht bis Anfang nächsten Jahres nachbezahlt werden müssen. Das sei zu einem Zeitpunkt, wo die Arbeitslosigkeit erneut steigen könnte.
Die Sorgen der Mieter nehmen laut Hager-Wildenrotter deshalb zu. Die Mietervereinigung könne mit der Überprüfung der Mietverträge und Betriebskostenabrechnungen helfen, oftmals auch zu viel verlangte Beträge rückfordern. Das löse aber nicht das Grundproblem. 100 Prozent Miete stünden bei einigen Menschen jetzt nur 55 Prozent Einkommen gegenüber.
"Wir appellieren dringend an die Landespolitik, vor diesen Problemen nicht die Augen zu verschließen und rasch weitere Hilfen für die Mieter ins Leben zu rufen", sagt Hager-Wildenrotter.
Eine Lösung sei etwa die Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Das fordern zurzeit auch die Arbeiterkammer und verschiedene politische Parteien wie die SPÖ und die Grünen.
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