Vegane und vegetarische Wurstersatzprodukte: Wie gesund sind sie wirklich?

- <b>Fleischlose "Wurstwaren" </b>enthalten oft jede Menge Zusatzstoffe.
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Vegetarische und vegane "Wurstwaren" werden im Handel immer öfter angeboten. Wie gesund diese Produkte wirklich sind, hat der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stichprobenartig getestet. Die Bewertung erfolgte anhand der Zutatenlisten und Nährwertangaben auf den Produkten. Fazit der AK-Fachleute: Gesunde Ernährung sieht anders aus.
Bei Fleisch- und Wurstwaren sind die Grundzutaten Fleisch (vorwiegend Rind und Schwein), Wasser, Schweinespeck, Gewürze und Hilfsstoffe wie Pökelsalz und bei bestimmten Würsten auch Kartoffelstärke beziehungsweise Mehl klar im Lebensmittelcodex festgelegt. Die Zusammensetzung der Wurstimitate ist hingegen nicht klar geregelt.
Natürliche und gesunde Ernährung sieht anders aus
Bei den getesteten Wurstersatzprodukten handelt es sich um industriell verarbeitete Lebensmittel. Hauptzutat ist Wasser, gefolgt von Palmfett oder anderen Pflanzenfetten, Weizen-, Erbsen-, Soja-, Ei- oder Milcheiweiß. Um diese Zutaten nach Extrawurst oder Leberkäse schmecken zu lassen, braucht es viel Lebensmitteltechnologie und jede Menge Zusatzstoffe. Viele Fleisch- und Wurstwaren werden aufgrund der Kundenerwartung mittlerweile schon ohne Geschmacksverstärker oder Hefeextrakt erzeugt. Bei den getesteten Wurstersatzprodukten stehen diese Zusätze allerdings auf fast jeder Zutatenliste.
Vor allem der Salz- und Fettanteil und der Kaloriengehalt der fleischlosen Würste ist hoch. In manchen Fällen enthalten die Wurstersatzprodukte Fett und Salz im gleichen Ausmaß wie ihre tierischen Vorbilder. Durch den Einsatz von Palm- oder Kokosfett weist mehr als die Hälfte der getesteten Produkte einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren auf, welche im Verdacht stehen bei übermäßigem Verzehr das Risiko für Fettstoffwechselerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall zu erhöhen. Und auch beim Salz wird bei den Veggie-Würsten nicht gespart. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen, nicht mehr als sechs Gramm Salz am Tag zu sich zu nehmen. Bei vier Produkten im Test sind mit 100 Gramm Wurstersatz bereits fast die Hälfte des Tagesbedarfs ausgeschöpft.
Zusammenfassende Bewertung:
Spar Veggie - vegetarischer Aufschnitt (Anbieter: Spar): wenig nachhaltiges Produkt durch Verwendung von Palmfett mit durchschnittlichem Fettgehalt und hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren und Salz
Landhof die OHNE - Feine Extra ohne Fleisch (Anbieter: Pro): wenig nachhaltiges Produkt durch Verwendung von Palmfett mit durchschnittlichem Fettgehalt und hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren und Salz
Just Veg! - Feine Extra ohne Fleisch (Anbieter: Hofer): wenig nachhaltiges Produkt durch Verwendung von Palmfett mit durchschnittlichem Fettgehalt und hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren und Salz
Heirler wie Lyoner - Vegetarisches Erzeugnis auf Rapsölbasis (Anbieter: Denns): Produkt mit hohem Fettgehalt bei günstigem Anteil an gesättigten Fettsäuren und relativ hohem Salzanteil
Vegavita - Veganes Wurstersatzerzeugnis aus Weizeneiweiß (Anbieter: Merkur): Produkt mit durchschnittlichem Fettgehalt und günstigem Anteil an gesättigten Fettsäuren sowie durchschnittlichem Salzanteil
Vegavita - Veganer Leberkäse Aufschnitt (Anbieter: Merkur): wenig nachhaltiges Produkt durch Verwendung von Kokosfett mit hohem Fett- und relativ hohem gesättigtem Fettsäuregehalt sowie durchschnittlichem Salzanteil
Landhof die OHNE - Feiner Leberkäse ohne Fleisch (Anbieter: Interspar): Produkt mit durchschnittlichem Fett- und gesättigtem Fettsäuregehalt sowie hohem Salzanteil
Quelle: Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ
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