Ärztekammer OÖ
Schützen sie sich vor Zecken

- Zeckenbisse vorbeugen und sich richtig schützen
- Foto: Smileus/Phantermedia
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Der Frühling treibt viele Menschen hinaus in die Natur. Dort lauern aber bereits die Zecken. Was Sie vor und nach Zeckenstichen tun können, erfahren Sie hier:
OÖ. Seit Jahren ist Oberösterreich der FSME-Hotspot im Österreichvergleich. 2022 wurden 50 von 179 Fällen der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Encephalitis in unserem Bundesland dokumentiert.
Umso wichtiger ist, dass an die Möglichkeit einer Schutzimpfung gedacht wird“, sagt Ulrike Waltl, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, Allgemeinmedizinerin und Impfreferentin in der Ärztekammer für Oberösterreich.
FSME und mögliche Folgen
Die Folgen einer FSME-Erkrankung können massiv sein:
„Die lebensbedrohliche Erkrankung an einer Gehirnhaut- oder Gehirnhautentzündung kann nicht ursächlich behandelt werden. Es gibt also kein Medikament, das in kurzer Zeit eine Heilung bewirken kann“, sagt Dr. Waltl.
Symptome können sein: hohes Fieber, massive Kopfschmerzen, schwere Bewusstseinseinschränkungen, neurologische Auffälligkeiten wie Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen sowie Sprach- und Atemstörungen. Manches kommt erst hinterher.
„Als Spätfolge der Gehirnhautentzündung können neurologische Probleme bestehen bleiben, auch Todesfälle kommen immer wieder vor“, warnt die Expertin.
FSME-Impfung
Die gut wirksame, bereits lang erprobte FSME-Impfung besteht als Grundimmunisierung aus drei Teilen und ist für Kinder ab dem 1. Geburtstag zu empfehlen. Die 1. Auffrischung ist nach 3 Jahren, danach alle 5 Jahre fällig. Ab dem 60. Lebensjahr sollte man sich wieder alle 3 Jahre boostern lassen. Informationen erhalten sie bei ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt bzw. Kinderärztin/Kinderarzt.
Leider ist die FSME-Impfung nicht kostenfrei.
„Wünschenswert wäre die Aufnahme der FSME Impfung ins Gratis-Impfprogramm der Kinder und Jugendlichen – hier wäre eine österreichweite Lösung gefragt.“, fordert Impfreferentin Ulrike Waltl.
Denn Impfen bedeutet Risikoreduktion. Schützen Sie also sich und Ihre Angehörigen vor einer schweren Erkrankung!
die richtige Zeckenentfernung
Zur Zeckenentfernung noch: Sollten Sie nach einem Ausflug eine Zecke an sich entdecken, dann entfernen Sie diese sogleich. Andernfalls besteht die Gefahr einer Infektion mit Lyme- Borreliose, gegen die es keine Impfung gibt und die nur mit Antibiotika behandelbar ist. Träufeln Sie auf die festgesaugte Zecke nichts, sondern entfernen diese mit Pinzette oder anderen Hilfsmitteln durch eine langsame, gleichmäßige und gerade Bewegung. Anweisungen dafür finden Sie auf seriösen Gesundheitsplattformen.
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