Intelligente Fische
Ein Fisch nach dem anderen

- Neonsalmler reagieren in Extremsituationen intelligent und sozial.
- Foto: Foto: Tan Meng Yoe in der Wikipedia auf Englisch - Author: Faltasian., CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33436410
- hochgeladen von Mona Fuchs
Ein Team von Wissenschaftler:innen hat heraus gefunden, dass sich Fische in Extremsituationen sozialer und intelligenter verhalten als Menschen.
Stellen sie sich vor, Sie befinden sich in einem Raum mit vielen anderen Menschen. Zu diesem Raum gibt es nur eine Tür. Plötzlich ist Rauch im Raum. Sie und allen anderen Menschen bewegen sich möglichst schnell zu Tür hin, um unbeschadet aus dem Raum zu kommen. Bei der Tür staut es sich aber sofort. Es wird gedrängt, Ellbogen kommen zum Einsatz, Angst und Panik brechen aus. Nur die ganz vorne in der Nähe der Tür kommen noch vereinzelt raus. Die meisten Menschen kommen nicht aus dem Raum.
Jetzt stellten Sie sich bitte eine Gruppe von kleinen Fischen in einem Aquarium vor. Mitten im Aquarium ist eine Wand mit einer kleinen Öffnung. In dem Teil des Aquariums, in dem sich der Fischschwarm befindet, wird an der gegenüberliegenden Seite der Wand mit der Öffnung langsam ein Netz ins Wasser gesenkt und langsam zu den Fischen hin bewegt. Die Fische nehmen sofort die Bedrohung durch das Netz wahr. Sie suchen einen Ausweg und entdecken sehr schnell die kleine Öffnung in der Wand in der Aquariummitte, durch die ein Entkommen möglich ist. Nun stellen sich die Fische gewissermaßen an, einer nach dem anderen. Es wird nicht gedrängelt. Kein Fisch berührt den anderen. Ein Fisch nach dem anderen schlüpft durch die Öffnung und ist in Sicherheit. Alle Fische schaffen die Flucht vor dem Netz.
Genau das haben Wissenschaftler:innen bei einer Studie heraus gefunden. Fische reagieren in Extremsituationen besser als Menschen. Sie schaffen es durch intelligentes und soziales Interagieren miteinander, dass alle Fische eine Extremsituation unbeschadet überstehen.
Wie zahlreiche dramatische und erschütternde Beispiele von Massenpaniken bei Menschen gezeigt haben, agieren die meisten Menschen unter Druck egoistisch, dumm und gegeneinander, wodurch oft viele Menschen solche Extremsituationen nicht unbeschadet überstehen.
Das Forschungsprojekt mit den Fischen wurde an einer französischen Universität in Grenoble durchgeführt. Die Studienergebnisse wurden vor kurzem veröffentlicht. Die Studienautor:innen schreiben: „Fischschwärme zeigen, dass durch die Einhaltung sozialer Regeln eine Menge von Individuen selbst in einer Notsituation ohne Verstopfung evakuiert werden kann.“
Sie schlussfolgern weiter: „Letztendlich könnte das Lernen aus dem Verhalten der Fische dazu beitragen, die Prävention von Massenpaniken zu verbessern, die immer wieder zu Todesfällen in der ganzen Welt führen“.
Wäre doch wirklich sinnvoll, wenn wir Menschen von den Fischen eine effektive Überlebensstrategie lernen.
Quelle
Renaud Larrieu, Philippe Moreau, Christian Graff, Philippe Peyla & Aurélie Dupont: Fish evacuate smoothly respecting a social bubble, Scienticic reports 13, Article number: 10414, veröffentlicht am 20. Juli 2023.
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