Erfolg in NÖ
Sterlet-Jungfische in der Donau könnten wildgeschlüpft sein

- In der Donau bei Tulln und östlich von Wien wurden erstmals Jungfische nachgewiesen, die vermutlich in freier Wildbahn geschlüpft sind.
- Foto: BOKU IHG
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Ein historischer Meilenstein für den Artenschutz in Niederösterreich: Erstmals seit vier Jahrzehnten wurden in der Donau bei Tulln und östlich von Wien in freier Wildbahn geschlüpfte und aufgewachsene Sterlets nachgewiesen. Diese Entdeckung ist ein bedeutender Erfolg des Projekts "LIFE-Boat4Sturgeon", das den Fortbestand der bedrohten Störarten sichern soll.
NÖ. Das Forschungsteam der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien konnte bei einem Monitoring zwölf junge Sterlets einfangen, die vermutlich im Frühjahr 2024 geschlüpft sind. Die Jungfische wurden im niederösterreichischen Abschnitt der Donau entdeckt, ein entscheidender Hinweis darauf, dass die Reproduktion in der Region erfolgreich verlaufen könnte.
„Diese Tiere sind dem Aussehen nach in freier Wildbahn groß geworden“, erklärte Projektleiter Thomas Friedrich in einer Aussendung. Eine genetische Analyse wird nun klären, ob die Jungfische aus ausgesetzten Larven stammen oder auf natürliche Weise gezeugt wurden – letzteres wäre eine Sensation.
Auswilderung und Monitoring in Niederösterreich
Seit Beginn des Projekts im Jahr 2022 wurden im Rahmen von "LIFE-Boat4Sturgeon" 500.000 Sterlets in die Donau freigelassen, viele davon in den Abschnitten bei Tulln und östlich von Wien. Das Ziel bis 2030: 1,3 Millionen Jungstöre auszuwildern. Die Region spiele dabei eine zentrale Rolle, da die niederösterreichischen Donauabschnitte einen wichtigen Lebensraum für die bedrohte Störart darstellen würden.

- Trotz Herausforderungen durch Wasserkraftwerke zeigt der Nachweis von Jungfischen in Niederösterreich erste Erfolge.
- Foto: Kristof Reuther
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Das Monitoring, das seit 2018 regelmäßig durchgeführt wird, liefert entscheidende Daten über die Population. Dabei wird überprüft, wie viele der ausgewilderten Fische überleben, zurückkehren und sich fortpflanzen können.
Herausforderungen durch Wasserkraftwerke
Trotz der Erfolge stehe der Sterlet weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Donau wird durch Wasserkraftwerke unterbrochen, wodurch die Fische stromaufwärts nur schwer zu ihren Laichplätzen zurückkehren könnten. Besonders in Niederösterreich ist die Wiederherstellung von Durchgängigkeit ein zentrales Ziel, um die Population langfristig zu sichern, wie es ind er Aussendung heißt.

- Seit 2022 wurden 500.000 Sterlets ausgewildert, ein entscheidender Beitrag zur Sicherung der Störpopulation in Niederösterreich.
- Foto: BOKU IHG
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Mit der aktuellen Entdeckung würden sich die ersten Früchte der jahrzehntelangen Arbeit zeigen: Der Nachweis von Jungfischen in Niederösterreich gibt Hoffnung, dass die Donau wieder ein stabiler Lebensraum für den bedrohten Sterlet werden könnte.
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