NÖ
"Eure Schulen werden zu Gräbern“ – Drohung im Namen des IS

- Auch in Pöchlarn war die Berufsschule betroffen. Die Schule wurde evakuiert und derzeit von der Polizei mit ihren Diensthunden durchsucht.
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"Der Islamische Staat wird nicht ruhen, bis eure Schulen zu Gräbern geworden sind!" So lautet ein Zitat aus den Mails an die Schulen. Bombendrohungen gegen Bildungseinrichtungen – IS als mutmaßlicher Absender. 27 Schulen allein in Niederösterreich betroffen.
NÖ/Ö. In der Nacht auf Montag haben besorgniserregende Bombendrohungen gegen zahlreiche Schulen in mehreren Bundesländern für einen Großeinsatz von Polizei und Einsatzorganisationen gesorgt. Nach aktuellem Stand sind allein in Niederösterreich 27 Schulen betroffen, darunter Volksschulen, Mittelschulen, Gymnasien sowie Landesberufsschulen – verteilt über das gesamte Bundesland, von St. Pölten über Zwettl bis nach Zistersdorf im Weinviertel. Auch in Wien, Oberösterreich und Vorarlberg wurden vergleichbare Drohungen registriert.
Professionelle Drohung mit IS-Bezug
Die Drohungen gingen laut ersten Informationen kurz nach Mitternacht per E-Mail bei den Schulen ein. Der Inhalt der Nachrichten verweist auf den sogenannten "Islamischen Staat“ (IS) als mutmaßlichen Absender. Die Formulierungen der E-Mails sind in deutscher Sprache gehalten – im Gegensatz zu früheren, ähnlich gelagerten Drohungen, die oft in Arabisch oder gebrochenem Deutsch verfasst waren.
Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuelle Drohung mithilfe künstlicher Intelligenz verfasst wurde. Eine erste Einschätzung bezeichnete den Wortlaut als "außergewöhnlich professionell formuliert“. Konkrete Textpassagen wurden bislang nicht veröffentlicht, doch kursiert unter Einsatzkräften der Hinweis, die Mail enthalte Aussagen wie: "Ihr Ungläubigen werdet sterben“, wie die Tageszeitung "HEUTE" berichtet.
Einsatzkräfte durchsuchen Schulgebäude
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich arbeitet eng mit der Bildungsdirektion zusammen. Alle betroffenen Schulen sollen im Laufe des Vormittags evakuiert und systematisch durchsucht werden. Spezialkräfte, darunter Sprengstoffexperten und Spürhunde, sind im Einsatz. Der Schulbetrieb wurde vorübergehend eingestellt.

- Ob es sich bei den E-Mails um ernstzunehmende Bedrohungen handelt oder um einen groß angelegten Fehlalarm, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
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„Wir können derzeit keine näheren Angaben zum Inhalt der Drohungen machen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir Details weder bestätigen noch dementieren“, erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion NÖ am Vormittag.
Keine Entwarnung – Eltern zur Ruhe aufgerufen
Eltern wurden über die jeweiligen Schulen sowie regionale Medienkanäle informiert. Kinder, die bereits vor Ort waren, wurden rasch und geordnet in Sicherheit gebracht. Für jene, die nicht umgehend abgeholt werden konnten, wurde in Zusammenarbeit mit Lehrkräften eine vorübergehende Betreuung sichergestellt.

- Hunde waren ebenfalls im Einsatz.
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Die Behörden rufen zu Besonnenheit und Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen auf. Es bestehe derzeit keine konkrete Gefährdung, man handle aus Sicherheitsgründen mit größter Vorsicht.
Ermittlungen auf internationaler Ebene
Ob die Drohungen tatsächlich mit terroristischen Netzwerken in Verbindung stehen oder es sich um gezielte Einschüchterungsversuche handelt, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Auch internationale Dienste wurden informiert. Cybercrime-Spezialistinnen und -spezialisten untersuchen die Herkunft der E-Mails sowie mögliche digitale Spuren.
Wir berichten weiter, sobald neue Informationen vorliegen. Eltern und Erziehungsberechtigte werden ersucht, die offiziellen Mitteilungen der Polizei und Bildungsdirektionen zu beachten.
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