Land NÖ vergibt Stipendien
Niederösterreich fördert Mediziner-Nachwuchs

- Fünf Medizinstipendien sollen helfen, den Ärztemangel in Niederösterreich langfristig zu bekämpfen.
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Das Land Niederösterreich setzt einen weiteren Schritt zur Förderung des Gesundheitsstandorts: Fünf Stipendien für Medizinstudierende an der Danube Private University sollen helfen, den wachsenden Bedarf an Ärztinnen und Ärzten zu decken.
NÖ. Seit dem Herbst 2024 können Studierende an der Danube Private University (DPU) in Krems und Wiener Neustadt ein vollständiges Medizinstudium absolvieren. Damit hat sich die DPU als zweiter Universitätsstandort in Niederösterreich etabliert. 120 Studierende, darunter 61 aus Niederösterreich, haben ihr Studium im Wintersemester aufgenommen. „Diese hohe Zahl an Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern zeigt uns, dass unsere Hoffnungen berechtigt sind, dass wir durch die DPU neue Medizinerinnen und Mediziner für den Gesundheitsstandort Niederösterreich gewinnen können“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

- : Landesrat Sven Hergovich fordert mehr Engagement gegen den Ärztemangel.
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In einer Kooperation mit der DPU vergab das Land Niederösterreich nun fünf Stipendien an Medizinstudierende. Die Auswahl erfolgte durch ein objektives Zulassungsverfahren, und die Stipendiatinnen und Stipendiaten verpflichten sich nach Abschluss ihrer Facharztausbildung zu einer fünfjährigen Tätigkeit als Ärztin oder Arzt im Land. „Vor 30 Jahren gab es in Niederösterreich noch keine Möglichkeit zu studieren, heute haben wir rund 30.000 Studienplätze. Das Medizinstudium an der Danube Private University ist dabei ein weiteres attraktives Angebot für Studierende, eine willkommene Ergänzung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts und eine gelungene Kooperation mit unseren Universitätskliniken“, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
DPU-Direktor lobt die Zusammenarbeit
Auch DPU-Direktor Robert Wagner betonte die Bedeutung der Stipendien: „Die DPU hat angekündigt, dass Ärzte und Ärztinnen für Niederösterreich ausgebildet werden und dass junge Menschen aus unseren Städten und Gemeinden Verantwortung für uns und unsere medizinische Versorgung übernehmen können. Dies haben wir auch mit Unterstützung des Landes umgesetzt. Das Niederösterreich-Stipendium der Danube Private University war eine wichtige Maßnahme, genau wie die Stipendien des Landes NÖ, für die wir uns als Institution ganz herzlich bedanken.“
Kritik an den Stipendien
Der niederösterreichische Landesrat Sven Hergovich (SPÖ) äußerte sich jedoch kritisch zu den fünf Stipendien. Er bezeichnete diese Zahl als unzureichend, angesichts der dringend benötigten Ärzte in der Region: „Mit den zu erwartenden Pensionierungen benötigt Niederösterreich in den nächsten Jahren hunderte zusätzliche Ärzte. Entsprechend müsste auch ausgebildet werden. Während schon jetzt in ganz Niederösterreich 35 Allgemeinmediziner-Kassen-Stellen unbesetzt sind und weitere 26 Facharzt-Kassen-Stellen schon jetzt nicht besetzt werden können, feiert sich Schwarz-Blau für diesen Tropfen auf dem heißen Stein. 20 der vakanten Allgemeinmediziner-Stellen wurden übrigens bereits über zehn Mal erfolglos ausgeschrieben.“
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