PV-Freiflächenanlagen
12 Gemeinden im Bezirk als geeignet ausgewiesen

Wie hier in Nickelsdorf wird auch in Parndorf die Infrastruktur bestehender Windkraftanlagen genutzt. | Foto: Karl Wendelin
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In insgesamt 12 Gemeinden des Bezirks Neusiedl am See – im Detail in Halbturn, Kittsee, Mönchhof, Nickelsdorf, Pama, Tadten, Wallern, Andau, Gattendorf, Neusiedl, Weiden und Parndorf – wurden vom Land Burgenland Eignungszonen für Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlagen ausgewiesen.

BEZIRK NEUSIEDL AM SEE. Auch in der Bezirkshauptstadt Neusiedl am See wurden rund 100 Hektar als Eignungszone ausgewiesen.

Böhm: "Umstieg auf für Kommunen unumgänglich"

Der Gemeinderat der Stadtgemeinde habe sich grundsätzlich für die Errichtung von Alternativenergieanlagen (so auch PV-Anlagen) ausgesprochen, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) auf Anfrage der RegionalMedien Burgenland. Die Stadtgemeinde errichtet derzeit auf allen Gemeindegebäuden, auf denen statisch die Möglichkeit besteht, PV-Anlagen. Außerdem soll das Fernwärme-Leitungsnetz in Neusiedl am See in den nächsten Jahren großräumig erweitert werden. Die Gründung von Energiegemeinschaften ist ebenfalls angedacht, so Böhm.

Für Bürgermeisterin Elisabeth Böhm ist klar: "Der Umstieg auf Alternativenergie ist auch für Städte und Gemeinden unumgänglich." | Foto: Stadtgemeinde Neusiedl am See
  • Für Bürgermeisterin Elisabeth Böhm ist klar: "Der Umstieg auf Alternativenergie ist auch für Städte und Gemeinden unumgänglich."
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"Gerade in der jetzigen Zeit, wo eine Energiekrise herrscht und die allgemeine Teuerung für jeden sehr stark spürbar ist, ist es noch wichtiger und notwendig geworden rasch auf Alternativenergieanlagen umzusteigen, um möglichst unabhängig zu sein. Dieser Schritt ist auch für Städte und Gemeinden unumgänglich", ist die Bürgermeisterin überzeugt.

Bedingungen für Freiflächen-Anlagen in Parndorf

Diese Meinung teil auch Bürgermeister Wolfgang Kovacs von der LIPA in Parndorf. Der gesamte Gemeinderat sei hinsichtlich alternativer Energie stets gesprächsbereit gewesen. So werden aktuell bereits Pläne mit der Firma Püspök und dem Land Burgenland sowie mit der Firma Ökostrom für die rund 230 Hektar großen als geeignet eingestuften PV-Freiflächenanlagen am Parndorfer Gemeindegebiet ausgearbeitet, weiß Kovacs zu berichten. Für ihn galt jedoch stets ein gegenseitiges Übereinkommen. Im Detail war für die Errichtung der Freiflächenanlagen ausschlaggebend, dass sie weit entfernt vom Ortszentrum liegen sowie bereits verbaute Flächen ebenfalls mit PV am Dach bestückt werden.

Bürgermeister Wolfgang Kovacs legte für die Installation von Freiflächenanlagen am Parndorfer Gemeindegebiet einige Forderungen vor. | Foto: Kathrin Haider
  • Bürgermeister Wolfgang Kovacs legte für die Installation von Freiflächenanlagen am Parndorfer Gemeindegebiet einige Forderungen vor.
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"Die geplanten Zonen liegen südlich weit weg vom Ort und werden zusätzlich mit einem Windschutzgürtel versehen. Außerdem sind sie für die Nutzung als Erholungs- bzw. landwirtschaftliches Gebiet ungeeignet und es werden aufgrund der Nähe zu bestehenden Windkraftanlagen keine zusätzlichen Anschlüsse notwendig. Wichtig war uns auch die gleichzeitige Installation von PV-Dachflächenanlagen. Diese sind bei den PADO-Galerien, bei der Mareto und auf den Parkplätzen des Outlet Centers angedacht", erklärt der Bürgermeister die Zustimmung des Gemeinderates für die Freiflächenanlagen.

Zusätzlich dazu gebe es bereits Gespräche mit der Burgenland Energie und der Firma Püspök zur Ausstattung der Parkflächen beim Bahnhof Parndorf Ort und den dortigen gemeindeeigenen Parkflächen.

Agriform ermöglicht landwirtschaftliche Nutzung

Am Gemeindegebiet von Gattendorf wurden rund 200 Hektar in Richtung Kittsee für PV-Freiflächenanlagen ausgewiesen. Auch dort habe die Planungsphase mit Burgenland Energie und der Firma Püspök bereits gestartet, so Bürgermeister Robert Kovacs (SPÖ). Er geht von einer Fertigstellung im Frühjahr 2025 aus. Unter anderem in Gattendorf wird auf eine neue Bauweise der PV-Freiflächenanlagen gesetzt: Die sogenannte Agriform. Dabei werden die Anlagen in größeren Abständen angelegt, was gewährleistet, dass eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf diesen Flächen weiterhin möglich ist. Dementsprechend verringert sich jedoch die erzeugte Energiemenge:

In Gattendorf wird die neue Agriform bei PV-Freiflächenanlagen angewendet. | Foto: Gemeinde Gattendorf
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"Bekam man bei herkömmlichen Anlagen von rund 200 Hektar auch rund 200 Megawatt Energie, bringen die Agriform-Anlagen bei gleicher Größe rund 120 Megawatt Energie", weiß Kovacs und fasst zusammen: 

"Es ist gut, Energieautarkie anzustreben. PV-Anlagen nur auf Dachflächen alleine werden dafür allerdings nicht reichen. Wenn wir als Gemeinde Gattendorf einen Beitrag zur Energiewende leisten können, bin ich natürlich gerne dabei."

Energiegemeinschaften notwendig

Für Halbturns Bürgermeister Markus Ulram sind die PV-Pläne auf seinem Gemeindegebiet vom Land Burgenland so nicht ausreichend. | Foto: ÖVP
  • Für Halbturns Bürgermeister Markus Ulram sind die PV-Pläne auf seinem Gemeindegebiet vom Land Burgenland so nicht ausreichend.
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Auf dem Hottergebiet von Halbturn wurden rund 300 Hektar Freiflächen-PV vom Land Burgenland zoniert. Nähere Projektgestaltungen wurden bis dato mit der Gemeinde noch nicht besprochen, so Bürgermeister Markus Ulram (ÖVP) der auf Bedenken der Gemeinde Halbturn wie folgt eingeht:

"Wir sind der Meinung, dass neben vieler berücksichtigungswürdiger Gründe auch auf die Verteilung der vor Ort erzeugten Energie mittels Energiegemeinschaften geachtet werden soll. Es ist einfach die Tatsache, dass aktuell keine einzige Kilowattstunde in den Steckdosen der Haushalte ankommt. Jede erzeugte Kilowattstunde wird von den einzelnen Betreibern verkauft. Wir wollen, dass zukünftige Projekte einen Teil des erzeugten Stroms zu einem günstigen Strompreis in eine Energiegemeinschaft bzw. in eine Bürgerenergiegemeinschaft einspeisen und an die Halbturner Bevölkerung weitergeben. Jeder Halbturner Haushalt soll unmittelbar und direkt vom vor Ort erzeugten Strom profitieren. Dieses Modell kann auch in der ganzen Region angewendet werden. Die aktuellen Vorschläge entsprechen nicht unseren Vorstellungen der Stromverteilung."

Seitens der Gemeinde arbeite man an mehreren Modellen bzw. Projekten und sei zuversichtlich, eine gute Lösung für die Halbturner Bevölkerung erarbeiten zu können.

Auswahl weiterer Eignungszonen im Bezirk

Neben dem Bau von Freiflächenanlagen werden in vielen Ortschaften – wie hier in Parndorf – Dachflächen von gemeindeeigenen Gebäuden mit Photovoltaik ausgestattet. | Foto: Wolfgang Daniel
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150 Hektar wurden am Gemeindegebiet von Weiden ausgewiesen. Hinsichtlich der Errichtung von PV-Freiflächenanlagen gab es laut Bürgermeister Heinrich Harter bereits Gespräche im Gemeinderat. "Wir planen für heuer PV-Anlagen im Kindergarten und in der Schule. In den nächsten Jahren sollen dann auch auf den anderen öffentlichen Gebäuden PV-Anlagen installiert werden", so Hareter zu weiteren Energieplänen in Weiden am See. In Andau wurden rund 8 Hektar als geeignet ausgewiesen. Die Gespräche im Gemeinderat dahingehend finden lt. Bürgermeister Philipp Pelzer erst statt.

Zusammenhalt untereinander und in Energiefragen
Nutzen wir das Gold unserer Region, Sonne und Wind
Wie hier in Nickelsdorf wird auch in Parndorf die Infrastruktur bestehender Windkraftanlagen genutzt. | Foto: Karl Wendelin
Neben dem Bau von Freiflächenanlagen werden in vielen Ortschaften – wie hier in Parndorf – Dachflächen von gemeindeeigenen Gebäuden mit Photovoltaik ausgestattet. | Foto: Wolfgang Daniel
Für Bürgermeisterin Elisabeth Böhm ist klar: "Der Umstieg auf Alternativenergie ist auch für Städte und Gemeinden unumgänglich." | Foto: Stadtgemeinde Neusiedl am See
Bürgermeister Wolfgang Kovacs legte für die Installation von Freiflächenanlagen am Parndorfer Gemeindegebiet einige Forderungen vor. | Foto: Kathrin Haider
In Gattendorf wird die neue Agriform bei PV-Freiflächenanlagen angewendet. | Foto: Gemeinde Gattendorf
Für Halbturns Bürgermeister Markus Ulram sind die PV-Pläne auf seinem Gemeindegebiet vom Land Burgenland so nicht ausreichend. | Foto: ÖVP
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