22-Millionen-Projekt
Start eines Renaturierungsprojekts an der Enns

- An einem 20 Kilometer langen Flussabschnitt entlang der Enns wird in den kommenden sieben Jahren ein naturnahes Flussauensystem mit vielen neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen und damit auch für Menschen entstehen.
- Foto: Riocom
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Im Rahmen des europäischen Life-Projekts "WeNatureEnns/Blau Grüner Korridor Enns" startet Verbund gemeinsam mit Partnern aus der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Steiermark ein umfassendes Renaturierungsprojekt: An einem 20 Kilometer langen Flussabschnitt entlang der Enns wird in den kommenden sieben Jahren ein naturnahes Flussauensystem mit vielen neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen und damit auch für die Menschen entstehen.
TRAUTENFELS. Die Enns zieht sich in Folge historischer Hochwasser- und Landgewinnungsmaßnahmen heute als begradigter Fluss wie eine Linie durch das Ennstal. Die Ufer sind großteils mit Steinschüttungen befestigt und bieten kaum Platz für Laich- oder Nistplätze. Ungeachtet dessen stellt das steirische Enns-Einzugsgebiet grundsätzlich einen Lebensraum für zahlreiche gefährdete und seltene Tier- und Pflanzenarten dar, weshalb große Teile des Ennstals als europäische Natura-2000-Gebiete ausgewiesen wurden.

- Bild von der geplanten Aufweitung der Salzamündung: Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen 22 Millionen Euro.
- Foto: Verbund
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Das Projekt "WeNatureEnns/Blau Grüner Korridor Enns" hat sich zum Ziel gesetzt, der Enns wieder mehr Lebensraum zu geben: Auf einer Strecke von 20 Kilometern zwischen der Mündung der Sölk und der Marktgemeinde Stainach-Pürgg wird die Enns in den kommenden Jahren umfassend renaturiert, um durch neue Schotterbänke und zusätzliche Flachwasserbereichen zukünftig wieder ein naturnahes Flussauensystem herzustellen.
Auftakt auf Schloss Trautenfels
Der feierliche Projektstart fand auf Schloss Trautenfels statt. "Die Wiederherstellung von artspezifischen Lebensraumbedingungen ist nicht nur Grundvoraussetzung für funktionsfähige Ökosysteme und die Erreichung des guten ökologischen Zustands in den Gewässern, sondern auch angesichts der künftigen zusätzlichen Belastungen durch den Klimawandel unverzichtbar, um unsere Gewässer widerstandsfähiger zu machen", betont Wasserminister Norbert Totschnig.
"Die Schaffung von Lebensräumen – wie in diesem Projekt hier an der Enns – ist wesentlich für die ökologische Vielfalt unserer Gewässer".
Norbert Totschnig, Bundesminister

- Auftakt für die Initiative "WeNatureEnns": Die Projekt-Vertreterinnen und Vertreter wurden mit einem Rucksack ausgestattet – inklusive einem Kärntner Reindling als Jause.
- Foto: Verbund/Wiedl
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
"Mit ‚WeNatureEnns‘ gelingt uns ein wahres Vorzeigeprojekt für die Renaturierung von Gewässern. Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie Renaturierung ohne Zwänge und auf Augenhöhe gelingen kann. Ich danke allen Partnerinnen und Partnern, die dieses groß angelegte Projekt an der Enns ermöglichen. Damit schaffen wir einen echten Mehrwert für die Umwelt und die gesamte Region", berichtet Simone Schmiedtbauer, Landesrätin für Wasser- und Ressourcenwirtschaft.
"Dieses umfangreiche Renaturierungsprojekt ermöglicht es, verloren gegangene Lebensräume wiederherzustellen. Damit leistet dieses Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung von Ökologie und Umwelt sowie zur Erreichung der Naturschutzziele der Europäischen Union."
Michael Amerer, Geschäftsführer Verbund Hydro Power
Geplante Maßnahmen
Im Rahmen des Projekts werden in den kommenden Jahren die verfügbaren hochwertigen Auenlebensräume einschließlich Hecken und Wiesen deutlich ausgeweitet, wovon eine Reihe von Vögeln, Fischen, Amphibien und Wirbellosen profitieren werden. Zusätzlich zu den Zielen der Habitat-Richtlinien unterstützt das Projekt die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie dadurch, dass am Ende der gute ökologische Zustand wieder hergestellt wird. Durch die Erhöhung der Wasserspeicherkapazität des Systems wird das Projekt darüber hinaus auch zur Erreichung der Ziele der Hochwasserrichtlinie beitragen.

- Das Projekt verfolgt einen groß angelegten, ganzheitlichen Ansatz, bei dem alle Probleme im Projektgebiet angegangen werden, von der Kanalisierung des Flusses über die Absenkung des Grundwasserspiegels bis hin zu den Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft.
- Foto: Verbund
- hochgeladen von Christoph Schneeberger
Das Life-Projekt wird von Verbund in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft und dem Land Steiermark mit Mitteln der Europäischen Union umgesetzt. Das Investitionsvolumen beträgt 22 Millionen Euro, wobei 60 Prozent davon aus den Fördermitteln des"Life+ Fonds der EU stammen. Projektstart war 2024, der Baubeginn ist für 2026 angesetzt, das Projektende für 2031.
Das könnte dich auch interessieren:




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.