Menschenwürdige Unterbringung gefordert
Migrantenbeirat nimmt Zustände in Spielfeld ins Visier

Bilder wie diese gehören an der Grenze in Spielfeld zum Alltag. | Foto: Waltraud Fischer
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Die Prekäre Lage von Schutzsuchenden an der Grenze in Spielfeld ruft auch den Migratinnen- und Migrantenbeirat mit Sitz in Graz auf den Plan. Die Vertreterinnen und Vertreter haben sich vor Ort ein persönliches Bild verschafft und rufen die international anerkannten Grundprinzipien und Mindeststandards im Umgang mit Flüchtlingen in Erinnerung.

SPIELFELD. Nach dem Flüchtlingsansturm 2015 in Spielfeld ist der kleine Ortsteil der Marktgemeinde Straß in Steiermark an der slowenischen Grenze wieder zum internationalen Schauplatz gewachsen. Rund 300 bis 400 Asylwerberinnen und Asylwerber halten sich hier täglich auf und verbringen die kalten Nächte auf Klappbetten - oft bis zu 14 Tage im Zeltlager, das streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird.

Als sehr besorgniserregend bezeichnet nicht nur Bürgermeister Reinhold Höflechner die derzeitige Migrantinnen- und Migrantensituation an der südsteirischen Grenze. Jetzt meldet sich auch der Migrantinnen- und Migrantenbeirat mit Sitz in Graz zu Wort: "Laut
Berichten aus den Medien und von Zeuginnen und Zeugen ist die Lage dort elend. Es wird berichtet, dass zahlreiche Fluchtüberlebende viele Tage und Nächte bei nasser Kälte, meist ohne medizinische Versorgung und ohne ausreichend warme Nahrung, in wenig beheizten
Zelten verbringen."

Auch Vertreterinnen und Vertreter des Migrantinnen- und Migrantenbeirates seien vor Ort gewesen und hätten sich ein Bild von der Lage gemacht: "Dieser Zustand sollte für uns alle inakzeptabel sein."

Appell für menschenwürdige Unterbringung

Der Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Graz appelliert für eine menschenwürdige
Unterbringung dieser Menschen in Not
.

"Wir möchten wieder betonen, dass kein Flüchtling sein Land freiwillig verlässt. Menschen, die vor Kriegen und Verfolgung fliehen, sind keine Kriminellen, sie sind nur in Not, sie brauchen Schutz und Hilfe. Wir sollten nicht vergessen, dass viele Menschen auf der Suche nach Schutz ihr Leben verloren haben. Diejenigen, die es schaffen, brauchen unsere Hilfe und unser Mitgefühl für ihre Notlage."
Migrantinnen- und Migrantenbeirat, Graz

Zudem ist der Migrantinnen- und Migrantenbeirat dankbar für die Herzlichkeit vieler Bürgerinnen und Bürger und begrüßt das Engagement von NGOs und ehrenamtlichen Initiativen, sowie der Zivilgesellschaft, die schutzbedürftigen Menschen in Spielfeld warme Kleidung, frische Wäsche und Essen zur Verfügung stellen.

"Wir rufen die politisch Verantwortlichen auf, schnell und entschlossen zu handeln, um den Druck auf Spielfeld zu verringern, indem die asylsuchenden Menschen in eine viel adäquatere Unterbringung verlegt werden. Und gleichzeitig appellieren wir daran, diese traurige Situation der Flüchtlinge nicht zu instrumentalisieren, um Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit in der Bevölkerung zu schüren."
Migrantinnen- und Migrantenbeirat, Graz

"Wir möchten unsere Landes- und Bundesregierungen an die international anerkannten Grundprinzipien und Mindeststandards im Umgang mit Flüchtlingen erinnern und daran, dass wir verpflichtet sind, die Asylsuchenden und Menschen auf der Flucht fair und menschenwürdig zu behandeln", streicht der Migrantinnen- und Migrantenbeirat hervor.

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