Wolfgang Pichler aus Wolfsberg
Die Innenstadt ist sein Revier

- Wolfgang Pichler ist mit seinem Wagen auf den Wolfsberger Straßen täglich unterwegs.
- Foto: RMK
- hochgeladen von Simone Koller
Wolfgang Pichler legt täglich rund zehn Kilometer als „Viertelputzer“ in Wolfsberg zurück.
WOLFSBERG. Seit knapp zwei Jahren ist Wolfgang Pichler für die Stadtgemeinde Wolfsberg im Bereich der Straßenpflege tätig. Der gelernte Einzelhandelskaufmann ist Teil des „Straßenkehrer“-Teams, wo die Mitarbeiter täglich mit dem Müllwagen ihre Runden in der Stadt drehen und Straßen sowie Grünflächen sauber halten. „Der Arbeitstag startet bei mir um 5.30 Uhr. Ein gutes Zeitmanagement und Routine sind wichtig, damit man die gesamte Tour schafft“, gibt Pichler einen ersten Einblick.
Kapuzinerpark im Blick
Von der Innenstadt in Richtung Trattelpark über das Lavanthaus nach St. Jakob und über die Volksbadstraße wieder zurück in die Stadt ist nur ein Teil seines „Viertels“. Danach geht es für ihn weiter zum ehemaligen Bahnhof Priel und über weitere Stationen zurück zum Kapuzinerpark, seine letzte Station: „Bei diesem Park komme ich zweimal vorbei, durch den häufigen Vandalismus ist die Situation relativ schwierig.“
Kuriose Fundstücke
Auf seinen Touren findet der 36-Jährige fast alles: Stromkabel, Batterien jeglicher Größenordnung und viele Essensreste kommen ihm unter. „Weggeworfene Lebensmittel sind für mich so ziemlich das Schlimmste“, bemerkt Pichler. Montags haben die Viertelputzer mit den größten Mengen an Müll zu kämpfen: „Das Minimum sind vier volle Wägen, das entspricht etwa 200 Kilogramm Müll.“ An den vier weiteren Wochentagen halten sich die Mengen aber in Grenzen – es werden insgesamt um die 300 Kilogramm gesammelt.
„Auf den Touren findet man fast alles. Am liebsten leere ich unwissend Müllkübel aus, worin sich noch halb volle offene Bierflaschen befinden.“ Wolfgang Pichler
Bei Wind und Wetter
„Auch Hausmüll ist für uns ein großes Thema, Menschen werfen vieles einfach wahllos in Mülleimer am Straßenrand“, erzählt der Wolfsberger. Wetterschichten gibt es keine, die Straßenkehrer sind immer unterwegs: „Wenn man es gern macht, gewöhnt man sich an alles.“ Der Frühaufsteher ist in seiner Freizeit auch als Fußballtrainer beim SC St. Stefan aktiv und durch den Dienstschluss um 14 Uhr lassen sich Job, Familie und Freizeit gut vereinbaren.
Ständig unter Menschen
„Natürlich trifft man auf der Straße immer wieder schwierige Menschen, die einen von der Seite anpöbeln“, schildert Pichler. Unangenehme Vorfälle bleiben nicht aus, doch „man sagt darauf nichts, denkt sich seinen Teil und geht einfach weiter“.
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