Kurt Steinwender
Der neue "Amor" findet passende Worte am großen Tag
Im Lavanttal gibt es einen neuen Amor: Kurt Steinwender spricht über seine Tätigkeit als Trauredner.
ST. ANDRÄ. Ein weiterer Trend aus den USA beginnt sich bei uns zu etablieren: Im Rahmen von freien Trauungen geben sich Brautpaare an unterschiedlichsten Locations und mit verschiedensten Ritualen das Ja-Wort – sei es auf der Alm, am See oder im eigenen Garten. Dafür kommen immer mehr Trauredner zum Einsatz, die als Zeremonienmeister fungieren. Kurt Steinwender, der „Lavanttaler Amor“, ist einer der ersten ausgebildeten Trauredner aus dem Tal.
Individuelle Trauungen
Vor einem Jahr absolvierte der Landwirt aus Kienberg seine Ausbildung zum Hochzeitsredner und auch -planer. „Ich legte ein Fernstudium über ein deutsches Institut ab, insgesamt waren zehn Module zu absolvieren“, erzählt der 43-Jährige. Er gibt einen Einblick: „Der Hauptakt einer freien Trauung ist definitiv die persönliche Love-Story des Brautpaares, die musikalische Umrahmung sowie Rituale, wo die Verbundenheit symbolisch dargestellt wird.“ Im Allgemeinen laufen derartige Trauungen sehr individuell ab – persönliche Vorlieben haben Priorität. „Vor allem Bräute haben ihre Vorstellung von ihrer Traumhochzeit mit Location, Kleid und Co.“, fügt Steinwender hinzu.
Nicht nur Tradition
In unseren Kreisen folgt nach der standesamtlichen Trauung üblicherweise der kirchliche Part, dieser wird jedoch durch eine freie Trauung ersetzt. „Es besteht kein Bezug zur Kirche und alle Paare – unabhängig der sexuellen Orientierung – können sich in dieser Form binden, ich als Trauredner bin für alles offen“, so Steinwender.
Erste Eindrücke
Bei einer Hochzeit hatte der „Lavanttaler Amor“ heuer seine Finger schon im Spiel. „Mit den Müttern des Brautpaares habe ich eine Überraschungs-Hochzeit organisiert“, freut sich Steinwender. Und auch eine gescheiterte Hochzeit ist ihm schon untergekommen: „Die standesamtliche und freie Trauung waren schon komplett vorbereitet und der Bräutigam ließ die Braut zwei Wochen vor dem großen Tag sitzen. Was es nicht alles gibt….“
Emotionen dürfen nicht fehlen
Generell gibt es in Österreich noch wenige Hochzeitsredner, im Unterkärntner Raum ist Steinwender vorn dabei. „Für Männer ist das eher untypisch, meist übernehmen Frauen derartige Aufgaben mit den großen Gefühlen“, so der 43-Jährige, der aber auch selber nah am Wasser gebaut und durchaus emotional ist. Bei seiner Tätigkeit rechnet er schon damit, dass ihm einmal eine Träne über die Wange rinnen könnte: „Das ist doch nur menschlich.“
Auf den Geschmack gekommen
Als bei Kurt Steinwender und seiner Frau die Hochzeitsglocken läuteten, ging die standesamtlich Trauung in St. Andrä über die Bühne und kirchlich wurde in Pölling geheiratet. „Es war eine relativ große Hochzeit mit 100-120 Gästen, da hat aber meine Frau mehr geplant. Ich bin erst jetzt auf den Geschmack gekommen“, schmunzelt der Familienvater.
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