Das Mostjahr fängt an
Mit zahlreichen Festen wird traditionell am letzten Sonntag im April der "Tag des Mostes" gefeiert.
MICHELDORF (wey). Heuer steht der 27. April ganz im Zeichen des oberösterreichischen Kultgetränkes Nummer eins. Zur Zeit der Baumblüte beginnt das Mostjahr mit den fertig ausgereiften Mosten des heurigen Jahrgangs. "Es ist jetzt Zeit, die frischen Moste trinkfertig in die Flaschen zu bringen", erklärt Manfred Lungenschmied aus Micheldorf. Er weiß auch, was es mit dem alten Sprichwort auf sich hat: "Der Birnenmost des heurigen Jahrgangs muss bei der Baumblüte schon ausgetrunken sein, weil er sich sonst bricht." Lungenschmied: "Das hört man immer wieder, stimmt aber nicht, denn sonst gäbe es im restlichen Jahr keinen Birnenmost mehr. Der Spruch bezieht sich vielmehr darauf, dass im Frühling zur Zeit der Baumblüte die Temperaturen steigen und Wärme in den Keller eindringt. Moste, die nicht ausgegärt haben, gären somit weiter und verderben."
Auf die Frage, was man sich nach dem milden Winter vom heurigen Mostjahr erwarten darf, hat der Fachmann noch keine Antwort. "Fest steht, dass heuer alles viel früher eintreten wird. Wünschenswert wäre, dass es jetzt weder gefriert noch ein zu warmer Wind aufkommt, damit die Befruchtung der einzelnen Sorten ordentlich stattfinden kann", so Lungenschmied.
Regionaltypische Sortenvielfalt
Die ersten, die bereits als Jungmost abgefüllt wurden - und großteils schon wieder ausgetrunken sind - sind die Kletzenbirne und die Winawitzbirne. Darüber hinaus zählen die Landl-, Speck- und Pichlbirne zu den typischen Mostobstsorten im Bezirk, genauso wie die seltene, nur im Traunviertel vorkommende Hoadlbirne. Bei den Äpfeln sind der rote und der gelbe Griesapfel sowie der Brünnerling typisch.
Neben den reinsortigen Mosten wird hierzulande auch der Mischlingsmost aus Äpfeln und Birnen gerne getrunken. In diesem Sinne: "G´sundheit - sollst leb´n!"
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