Anästhesie und OP-Pflege
Versierte Hände im OP bei 4.300 Eingriffen

- Pflege und Medizin arbeiten Hand in Hand im OP.
- Foto: OÖ Gesundheitsholding
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45 Pflegemitarbeiter sind im Anästhesie- und OP-Bereich im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf im Einsatz. Ihre Arbeitsplätze sind in den fünf OP–Sälen (Fächer: Orthopädie, Unfallchirurgie, Chirurgie, Gynäkologie und HNO), wo sie im vergangenen Jahr bei 4.300 Eingriffen ihr Expertenwissen beigesteuert haben.
KIRCHDORF/KREMS. Die Pflegemitarbeiter der Anästhesie arbeiten zusätzlich auch in Bereichen außerhalb der Haupt-OP-Säle, wie z. B. im Zentralröntgen, im Schockraum oder im Kreissaal. Weitere Einsatzbereiche sind die Mitwirkung in der Abklärung vor der Operation und der Schmerztherapie nach Operationen sowie bei Notfällen im gesamten Klinikum. Somit werden die Patienten während des gesamten Operationsprozesses durch die Anästhesie-Pflege-MitarbeiterInnen begleitet.
Langer Einschulungsprozess
Manches verläuft aber oft ungeplant. Auch dann, wenn im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Herzalarm oder Schockraumalarm ausgelöst wird, eilen die hochqualifizierten Anästhesie-Pflege-Mitarbeiter zum Ort des Geschehens. Damit auch in diesen Fällen keine Panik aufkommt, werden regelmäßige Trainings und Schulungen durchgeführt. „Dieser abwechslungsreiche Tätigkeitsbereich ist für uns immer eine Herausforderung“, sagt DGKP Jakob Gruber.
Stationsleiterin DGKPin Sonja Reiter erklärt: „Alle neuen Mitarbeiter durchlaufen einen entsprechend langen Einschulungsprozess, um in allen Bereichen sicher eingesetzt werden zu können. Zur Vertiefung der Kenntnisse in der Anästhesiepflege müssen die Mitarbeiter innerhalb von 5 Jahren die einjährige Sonderausbildung zur akademisch geprüften Pflegefachkraft für Anästhesie absolvieren. Die Anästhesie-Pflege ist ständig bemüht, dieses hohe Maß an Flexibilität beizubehalten. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, die Patienten durch die perioperative Phase zu begleiten und für eine adäquate Schmerztherapie zu sorgen.“
150 verschiedene Eingriffe
Die OP-Pflege-Spezialisten decken insgesamt 150 verschiedene Eingriffe ab. Um die hohe Qualität zu sichern, gibt es für die verschiedenen Operationen, Standards. Die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter beträgt in der Regel 18 Monate. Frühestens dann ist ein Einsatz im Nachtdienst möglich. Im OP-Bereich muss zudem innerhalb von fünf Jahren auch die Sonderausbildung für OP-Pflege absolviert werden, die rund elf Monate (inklusive Praxis in anderen Fachbereichen) dauert.
Die OP-Pflege-Teams arbeiten mit größter Sorgfalt, die Aufgaben sind sehr vielfältig und reichen z. B. von der Vorbereitung für den Eingriff über das Anreichen der sterilen Güter und das Instrumentieren, das richtige Positionieren der PatientInnen am OP-Tisch für die Operation bis hin zu Aufbereitung der Medizinprodukte in der AEMP.
Um diese Aufgaben zu bewältigen, ist ein technisches Verständnis die Voraussetzung. Ein Mitarbeiter im Operationsaal muss über 100 medizinische Geräte bedienen können. Dazu bedarf es regelmäßige Schulungen, die auch sorgfältig dokumentiert werden. Unterstützt werden die OP-Pflege-Mitarbeiter von Kollegen aus der Berufsgruppe der Operationsassistenz.
Flexibilität und situationsgerechtes Assistieren
Die Herausforderungen im OP sind vor allem die Flexibilität und das situationsgerechte Instrumentieren/Assistieren, ebenso wie wirtschaftliches Denken und Arbeiten. Dazu müssen die Mitarbeiter den gesamten Ablauf der OP, die OP-Technik und natürlich auch die Operateurin/den Operateur gut kennen. Damit der OP-Betrieb reibungslos verlaufen kann, besprechen die Ärzte die Reihenfolge und die Aufteilung der Patienten in die OP-Säle mit dem Stationsleiter. Er ist die erste Adresse, wenn Fragen über die Verfügbarkeit der benötigten Spezialinstrumente und Implantate auftauchen.
Mitarbeiter DGKP Andreas Grall sagt dazu:“ Die Arbeit im OP besteht aus hochkomplexen Arbeitsabläufen und die OP-Einheit gehört mit ihren Besonderheiten zu den Spezialbereichen im Gesundheitswesen. Zu den Arbeiten der OP-Schwester bzw. des OP-Pflegers gehören nicht nur das Instrumentieren, sondern auch diverse prä-, intra- und postoperative Maßnahmen, dabei steht die Patientensicherheit immer an vorderster Stelle. Die Arbeit in einem Zentral-OP, wie im Klinikum Kirchdorf, ist mit den verschieden Disziplinen abwechslungsreich und interessant, aber auch herausfordernd und mit sehr viel Konzentration und Allgemeinwissen verbunden. Es macht große Freude, hier im OP zu arbeiten.“





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