Gesundheitszentrum Grassner & Menneweger
"Ein solches Zentrum gibt es ja schon"
Kürzlich forderte die Vorsitzende einer örtlichen Bürgerliste ein Gesundheitszentrum im Stodertal. Was sie jedoch zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste, war, dass es ein solches bereits gibt.
HINTERSTODER. Als der Allgemeinmediziner Holger Grassner von dieser Forderung erfuhr, war er etwas verblüfft. "Verblüfft deshalb, weil ich ein solches in Hinterstoder ja schon seit einiger Zeit betreibe", sagt er. Gemeinsam mit dem 28-jährigen Daniel Menneweger, ebenfalls Allgemeinmediziner, bildet der Grassner das Herzstück des Zentrums mit dem Namen "Gesundheitszentrum Grassner und Menneweger".
Hier sind insgesamt sieben Personen tätig. Darunter sind zwei Physiotherapeutinnen, eine medizinische Masseurin und Fußpflegerin sowie eine Lebens- und Sozialberaterin, die auch den Bereich „komplementär-medizinische Bachblütentherapie" abdeckt. Dazu kommen drei Ordinationshilfen und eben die beiden Allgemeinmediziner. Zusätzlich finden sich in den Räumlichkeiten eine Drogerie und eine Hausapotheke.
Ein Glücksfall
Menneweger ist übrigens seit Anfang des Jahres bei Grassner angestellt. Kennengelernt haben sich die beiden Ärzte während der medizinischen Betreuung des Ski-Weltcups 2020 in Hinterstoder. "Daniel hatte zuvor in Innsbruck studiert und seinen Turnus im Krankenhaus Steyr gemacht. Um als Allgemeinmediziner arbeiten zu dürfen, musste er noch die halbjährige Lehrpraxis absolvieren. Da ich die Ausbildung in meiner Praxis anbiete, machte er sie bei mir", sagt der 52-jährige Hinterstoderer. Er bezeichnet den Jungarzt übrigens als "Glücksfall". So sei ein fertiger Allgemeinmediziner unter 30 und mit Interesse an der Arbeit am Land normalerweise schwer zu finden.
Gegenseitige Sympathie
Mit seiner Ausbildung fertig wurde der Vorderstoderer Anfang des heurigen Jahres. "Wir beide verstanden uns von Anfang an sehr gut und brennen für unseren Beruf. Aus diesem Grund stellte ich Daniel für 20 Stunden bei mir ein. Die anderen 20 Stunden arbeitet er in der Notaufnahme im Steyrer Krankenhaus", sagt Grassner.
Seitdem Menneweger bei ihm arbeitet, ist Grassners Arbeitsalltag etwas weniger stressig. So kann er sich zum Beispiel mehr auf die Patienten konzentrieren. "Wenn Holger zudem als Notarzt unterwegs ist, bin ich in der Praxis", sagt Menneweger.
Auch schätzt er die Kompetenz seiner Kolleginnen. So leisten zum Beispiel die Damen im Hintergrund großartige Arbeit. "Sie unterstützen uns wo sie nur können. Das ist ein Segen und macht es für junge Menschen attraktiv, hier als Mediziner zu arbeiten", sagt Menneweger.
Angebot im Stodertal erweitern
Gegründet hat Grassner seine Praxis im Jahr 1999. Den Plan, das Gesundheitsangebot im Stodertal auszubauen, hatte er von Anfang an. "Jetzt, mit zwei Ärzten und diesem Team, kann ich meine Praxis auch endlich Gesundheitszentrum nennen", sagt Grassner. Künftig will er die Ausbildung junger Ärzte in seiner Praxis vorantreiben und sich in den Bereichen Schmerztherapie und Notfallmedizin weiterbilden.
"Ich möchte noch das Diplom zum Notarzt erlangen. Da ich auch bei der Bergrettung bin und ein Diplom für Alpin- und Höhenmedizin habe, will ich mich auch in diesem Bereich weiterbilden“, sagt Menneweger.
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