Erster Lostag für Asylheim Heiligenkreuz

- Bürgerbefragung zum Asyl-Kurs der Gemeinde: Bgm. Edi Zach (rechts) und Vbgm. Georg Pataki haben Listen aufgelegt.
- hochgeladen von Martin Wurglits
Am Donnerstag findet die bau- und gewerbebehördliche Verhandlung statt - Erste Bürgerversammlung zwischen Sachlichkeit und Empörung
Geht es nach dem SPÖ-Abgeordneten Ewald Schnecker, dann ist das geplante Flüchtlingsheim in Heiligenkreuz schon jetzt vom Tisch. „Das vorgesehene Grundstück weist eine Widmung als ‚Bauland Fremdenverkehr’ auf. Das Projekt ist daher gar nicht genehmigungsfähig", so Schnecker.
Ob dem wirklich so ist, wird sich diesen Donnerstag weisen. Dann hält nämlich die Bezirkshauptmannschaft (BH) Jennersdorf die bau- und gewerbebehördliche Genehmigungsverhandlung für das leerstehende ehemalige Hotel Michlhof ab.
Betreiber möchte "Vorzeigeprojekt" schaffen
Die Wiener Immobilienfirma Murblick möchte in dem mehrstöckigen Gebäude bis zu 40 Asylwerber unterbringen und entsprechende bauliche Veränderungen vornehmen.
"Der Michlhof wird mit seinem Standard ein Vorzeigeobjekt für die menschenwürdige Flüchtlingsunterbringung im Burgenland sein", ist Murblick-Geschäftsführer Manfred Strasser überzeugt. Das Haus verfüge über neuwertige Wohnungen und Zimmer der Kategorie A mit Bad, Toilette und Zentralheizung.
Bürgerversammlung zwischen Sachlichkeit und Empörung
Zuständige Behörde für das Projekt ist die BH, die Gemeinde hat keine Einspruchsmöglichkeit. Bei einer Bürgerversammlung, die die Gemeinde veranstaltet, sorgte das für einigen Unmut. "Leben wir in einer Demokratie oder in einer Diktatur?", so ein empörter Teilnehmer.
"Wir hoffen, dass sich in dem Genehmigungsverfahren ein Schlupfloch ergibt, wo eine Zuständigkeit der Gemeinde gegeben ist", sagte Bgm. Edi Zach (SPÖ).
Bei der Unterbringung von Flüchtlingen komme es auf eine gute Mischung verschiedener Bevölkerungsgruppen und Nationalitäten an, betonte Gerlinde Grohotolsky von der "Initiative Bleiberecht". Sie wünscht sich, dass Heiligenkreuz "ein gelungenes Projekt wird".
Volk wird befragt
Zur Erkundung der Bevölkerungsmeinung soll eine Bürgerbefragung beitragen. "Soll die Gemeinde das Projekt Flüchtlingsheim unterstützen", lautet die Frage, die auf Listen in Geschäften und Lokalen im Ort zwecks Beantwortung mit Ja oder Nein aufliegt.
FPÖ prinzipiell gegen Flüchtlingsquartiere
Die FPÖ hat sich ihre Meinung bereits gebildet. Ihre Petition, die ebenfalls überall zur Unterschrift auffordert, ist gegen jede Asylantenunterbringung im Bezirk Jennersdorf. "Jedes Vorhaben ist einer verbindlichen Volksbefragung zu unterziehen", so die FP-Forderung.
Bis 17. August ist die Bürgerbefragung abgeschlossen. Das Ergebnis will Bgm. Edi Zach dann bei einem Gesprächstermin beim zuständigen Landesrat Peter Rezar präsentieren.
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