Bienensterben - Büchse der Pandora geöffnet? - Neonicotinoide schuld?

- Robert Necker und Dagmar Tutschek organisierten und präsentierten MORE THAN HONEY in der Jennersdorfer Arche
- hochgeladen von Wolfgang Zimmermann
Als unsere Vorfahren vor bereits mehreren Jahrzehnten die "Büchse der Pandora" öffneten, im Glauben, die Nachteile von Monokulturen in der Land- und Obstwirtschaft durch den Einsatz von Spritzmitteln ausgleichen zu können, konnten sie die Auswirkungen nicht abschätzen. Das damals nur wenigen zur Verfügung stehende Insiderwissen um Neonicotinoide ist innerhalb der letzten Jahre zum allgemeinen Gesprächsthema geworden.
Wie es in einer lösungsorientierten Diskussion heutzutage üblich sein sollte, wären Zahlen, Fakten, und Berichte offen auf den Tisch zu legen...
Eine offene und ehrlich gemeinte Diskussion hat am 8.Mai in der Arche Jennersdorf stattgefunden, in der ImkerInnen und besorgte BürgerInnen im Anschluss an den Film MORE THAN HONEY von Markus Imhoof über Hintergründe und Fakten zum Thema Bienensterben diskutierten. Der Imker Ingolf Hofmann konnte auf sehr anschauliche und eindrucksvolle Weise die aktuelle Problematik darstellen, in der Honigbienen chancenlos den Spritzmitteln aus der Land- und Obstwirtschaft ausgeliefert sind. Karl Neubauer, als Vertreter der Spritzmittelverwendung nahm diese Darstellung zur Kenntnis, erläuterte die Problematik aus der Sicht der Spritzmittelchemie und der Land- und Obstwirtschaft und betonte, dass Forschungsarbeiten bereits im Gange sind, hierbei Abhilfe zu schaffen. Er könne sich eine neuorganisierte Zusammenarbeit der Interessensvertretungen auf zu diesen Zwecken bereitgestellten Versuchsfeldern recht gut vorstellen, um dadurch für die nötige Aufklärung und Transparenz zu sorgen.
Solange eine Bereitschaft der Kontrahenten zur Lösungssuche besteht, besteht auch Hoffnung (für die Bienen...). Ein Dank für die Organisation dieses informativen Filmabend und die daraus entstandene brisante Diskussion in der Arche gebührt den Unabhängigen Grünen Jennersdorf unter der Leitung von Stadtrat u. Gemeinderat Robert Necker und der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland Obfrau Mag. Dagmar Tutschek. (Anm. Solche Abende wünsche ich mir öfter)
Wir haben nur noch wenig Zeit für solche Diskussionen. Wenn aber auf diese Diskussionen auch noch dazu keine Taten folgen, wird es zu spät sein. Unsere Bienen sterben inzwischen unaufhaltsam weiter. Das ist eine Tatsache. Albert Einstein´s Zitat kann schon nachdenklich stimmen: "Vier Jahre nach dem Aussterben der Biene wird auch der Mensch aussterben." Wer wird der bessere Obstblütenbestäuber sein, die Biene oder der Mensch? - Zukunftsvision "Händische Obstbaumbestäubung" - ein neuer Industriezweig? Neue Arbeitsplätze in der Landwirtschaft?
Die Diskussion über die Problematik der Monokultur und unbegrenzten Wachstums hat erst begonnen und die Menschheit steht anscheinend noch am Anfang einer umfassenden und nachhaltigen Lösung. Das Problem "Quantität gegen Qualität" scheint komplexer zu sein, als wir wahrhaben wollen. Jede Idee zählt, auch deine, liebe Leserin und lieber Leser. Ich würde mich freuen, wenn du deine Idee zu diesem Thema unten veröffentlichen möchtest. Schreib deine Meinung dazu.
Am 15. Mai wird das Neonicotinoideverbot auf nationaler Ebene im Österreichischen Parlament behandelt werden. Der Einsatz von Neonicotinoiden wird in Österreich verboten. Aber: War das dann schon alles?
Weiterführende und informative Links:
www.morethanhoney-derfilm.at
http://www.pan-germany.org/download/biodiversitaet/pflanzen_fuer_bestaeuber.pdf
http://bienenschutz.at
http://www.biene-oesterreich.at/?id=2500,,1127533,
http://de.wikipedia.org/wiki/Neonicotinoide
oder einfach... "neonicotinoide" googeln...
und zum Nachdenken...
http://www.seas.harvard.edu/news-events/press-releases/robotic-insects-make-first-controlled-flight





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