Leserbrief
Covid-19 und Ostern 20
Fast unmöglich, in diesen Tagen Nachrichten zu hören, die nicht das Schlagwort Corona Virus enthalten und einem gleich in der Früh Laune und Appetit verderben. Heute allerdings bin ich so früh aufgewacht, dass das erste, was an mein Ohr drang, zur Abwechslung nicht Covid-19 News waren, sondern Boten des Frühlings 20: die Vögel gaben ein Meisterkonzert bei freiem Eintritt. Da wurde mir bewusst, wie leicht 24/7 Epidemie-News jeglichen positiven Gedanken an die Bedeutung dieser speziellen Jahreszeit verdrängen. Damit meine ich nicht nur den Frühling, das Erwachen der Natur, sondern auch Ostern. Zwar ist in diesen Tagen im heiligen Land Tirol oft die Rede von Ostern, allerdings hauptsächlich als Wunschtermin für das Ende behördlicher Einschränkungen in Sachen Corona Virus. Hand aufs Herz: Wer denkt noch über den eigentlichen Sinn von Ostern nach, des wichtigsten christlichen Festes?
Die Entschleunigung der letzten Tage gab mir etwas Zeit zum Nachdenken und Recherchieren. Hier das Ergebnis: Die Bezeichnung Ostern kommt in der Bibel nicht vor. Die Urchristen feierten aber jedes Jahr am Todestag Jesu Christi das Abendmahl des Herrn. Jesus selbst forderte am Abend vor seiner Hinrichtung seine Jünger auf, seines Todes zu gedenken, als er sagte: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich“ (Lukas 22:19). Da Jesu Tod die Grundlage für die erwartete Befreiung von Sünde, Alter, Krankheit und Tod darstellt, betrifft dieser jährliche Gedenktag auch heute noch jeden von uns persönlich. Der auferstandene Jesus Christus führt nämlich als König an der rechten Seite Gottes die beste Regierung an, die es je gegeben hat. So lehrt es die Bibel. Im allseits bekannten Vater Unser wird auf diese Regierung Bezug genommen, wenn man betet: "Dein Reich komme…". Dieses Reich wird in naher Zukunft sämtliche Probleme weltweit und ein für alle Mal lösen. Genau dieses „Lösen“ steckt auch in den schönen Begriffen „Erlösung“ oder „Lösegeld“, die ja im Zentrum der christlichen Lehre stehen. Worum geht es eigentlich beim „Lösegeld“? Jesus Christus wird die Menschheit auf der Grundlage seines Opfertodes von allem erlösen, wovon wir uns selbst nicht befreien können. Unter anderem wird er als „Heiland“ alle Krankheiten heilen, genau wie er es als Jesus von Nazareth vor Tausenden Augenzeugen getan hat. Sogar den Tod verspricht Jesus als „letzten Feind“ durch die Auferstehung zu beseitigen.
Das ist im Telegrammstil die eigentliche Bedeutung von Ostern, und die begeistert mich. Viele werden jetzt wohl einwenden: „Das ist doch alles reine Glaubenssache. Ich will Fakten“. Ich finde auch, eine Portion gesunde Skepsis ist immer gut, und das umso mehr in Zeiten, wo sich „fake news“ schneller verbreiten als Viren. Wer aber meint, das Motto „Ich glaube nur, was ich sehe“ helfe bei der Faktensuche, vergisst, dass so manches Faktum für das menschliche Auge unsichtbar ist. So wie Covid-19. Vor der Erfindung moderner Mikroskope waren derlei Viren nicht einmal nachweisbar. Eines spürte man aber damals wie heute: die Auswirkungen.
Könnte es mit der Existenz Gottes ähnlich sein? Wir sehen ihn nicht und auch der genialste Wissenschaftler wird kaum je eine Methode entwickeln, um die Existenz Gottes experimentell nachzuweisen. Aber wenn man sich unvoreingenommen umsieht, registriert man zu viele positive Auswirkungen, um sie als reinen Zufall abzutun. Wohin man auch schaut, springt einem die unfassbare Ordnung im Mikro- und Makrokosmos ins Auge. Beeindruckend ist auch die Tatsache, dass die Bibel der Weltbesteller ist, obwohl es unzählige Versuche gab, sie auszurotten. Und zu beobachten, welch positive Wirkung biblische Prinzipien auf die Wertmaßstäbe und Lebensführung von Millionen Menschen haben, ist einfach faszinierend. Menschen, die sich davon leiten lassen, legen die Waffen nieder und üben sich in Ehrlichkeit und Farbenblindheit, was Rassenunterschiede betrifft. Alles Dinge, die sich sehen lassen können.
Dieser Artikel versteht sich also als freundliche Anregung an jeden Christen, folgenden Perspektivenwechsel in Betracht zu ziehen: Ostern in Vorfreude auf das erhoffte Ende der Covid-19 Einschränkungen erwarten UND über Ostern hinaus den Blick auf das bevorstehende Ende sämtlicher unlösbarer Probleme und auf die Wiederherstellung des Paradieses auf der Erde gerichtet halten - das gibt Lebensfreude, die gegen schlechte Nachrichten relativ immun macht.
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