Genuss inTirol: Die Position der Bauern in der Wertschöpfungskette wurde gestärkt
Neu verhandelt: Fairnesskatalog für Handelsketten
Österreich ist im Kampf gegen unlautere Geschäftspraktiken Vorreiter. Erst Anfang November stellte das Nachhaltigkeitsministerium gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde einen Fairnesskatalog für Unternehmen vor. „Hiermit sind wir ein Vorbild in Europa. Es ist längst überfällig, dass wir die Stellung der Bauern in der Wertschöpfungskette stärken. Für mich ist es wichtig, dass unsere Landwirte von den Handelsketten fair behandelt werden“, sagt Hermann Gahr, ÖVP-Nationalrat und Mitglied des Landwirtschaftsausschusses dazu.
Zahlreiche Verbesserungen
Laut dem Fairnesskatalog soll es künftig nicht mehr erlaubt sein, dass einseitige und rückwirkende Änderungen von Vertragsbedingungen vorgenommen werden. Dass es plötzliche und unbegründete Auflösungen von Verträgen gibt. Dass Bauern verpflichtet werden zur Teilnahme an Werbemaßnahmen und sonstigen Zusatzkosten. Und dass Gebühren für die Platzierung von Waren verrechnet werden. „Diese Praktiken waren bisher leider gang und gäbe und die Bauern konnten sich nicht wirklich dagegen wehren, sonst wurden ihre Verträge gekündigt. Jetzt aber wurde die Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette gestärkt und solche Verhaltensweisen gehören nun hoffentlich für immer der Vergangenheit an“, erklärt Gahr.
Kooperation mit Handel
In Österreich ist die Situation besonders sensibel, da drei Handelsketten 90 Prozent des Lebensmittelumsatzes machen. Deswegen war es wichtig, dass der Lebensmittelhandel an dem Fairnesskatalog mitgearbeitet hat. „Ich begrüßte diese Zusammenarbeit sehr. Es ist ein gutes Zeichen, dass es hier ein Miteinander gibt und dass auch die Handelsketten sich eingebracht haben“, bekräftigt Gahr. „Dieser Fairnesskatalog ist wichtig für alle Beteiligten, so sollen künftig Wettbewerbsverzerrungen verhindert werden und Landwirte sollen den Handelsketten annähernd auf Augenhöhe begegnen. Unsere Bauern liefern täglich Lebensmittel in höchster Qualität, dafür haben sie auch einen anständigen Lohn und Anerkennung verdient. Auch die Konsumenten können dazu einen Beitrag leisten, indem sie nicht zu günstigen Eigenmarken oder ausländischen Produkten greifen, sondern lieber österreichische Lebensmittel kaufen“, so Gahr abschließend.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.