TLP: Transsexualität ist keine Krankheit

Dr. Verna Berger-Kolb und Mag. Alexandra Sekerovic. Foto: TLP/Mühlanger
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  • hochgeladen von Josef Wolf

Immer mehr Menschen wechseln auch in Tirol ihr Geschlecht. Betroffene treten vermehrt ans Licht der Öffentlichkeit. PsychotherapeutInnen berichten über steigende Zahlen von transidenten KlientInnen in den Praxen.

„Dabei bewegen sich diese Menschen oft lange Zeit in einem enormen sozialen und psychischen Spannungsfeld. Der Leidensdruck der Betroffenen, deren gefühlte Identität nicht mit dem zugewiesenen Geburtsgeschlecht übereinstimmt, ist enorm. Oft verursacht dieser Spannungszustand zusätzliche Störungen wie Depressionen, Ängste, Suchterkrankungen oder Essstörungen, bis hin zur Suizidalität“, berichtet Dr. Verena Berger-Kolb, Vorsitzende des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie (TLP).

Der Tiroler Landesverband für Psychotherapie möchte unterstreichen, dass Transsexualität keine Krankheit ist. „Uns geht es um eine Entpathologisierung der Transidentität und um eine Verringerung des Leidensdrucks, um bei den Betroffenen die psychische und soziale Situation zu verbessern. Allerdings ist die Zahl der Tiroler Modellplätze für eine begleitende Psychotherapie sehr beschränkt“, so Dr. Verena Berger-Kolb.

„Auch das Outing der eigenen Transidentität, mögliche Konflikte und Ablehnung in der Familie oder im Freundeskreis, die Erfahrungen mit Mobbing am Arbeitsplatz können zu krisenhaften Entwicklungen führen, bis hin zu psychischen Erkrankungen. PsychotherapeutInnen sind hier die richtigen Ansprechpartner. Sie unterstützen nicht nur auf dem Weg in Richtung Wunschgeschlecht, sondern lindern auch das seelische Leiden“, erklärt die Psychotherapeutin Mag.a Alexandra Sekerovic.

Bis heute gibt es keine gesicherte Erklärung, wodurch Transidentität entsteht. „Manche glauben an eine Entstehung während der embryonalen Entwicklung im Mutterleib, andere halten eine Reaktion auf traumatische Erlebnisse für wahrscheinlich.
Die meisten Betroffenen berichten, dass die Transidentität seit frühester Kindheit besteht. Die meisten Kinder durchlaufen eine Phase während der sie die Rolle des anderen Geschlechts einnehmen. Doch bei transidenten Kindern ist der Wunsch permanent und massiv“, so Mag.a Alexandra Sekerovic. Gerade bei Kindern sei eine frühzeitige fachliche Abklärung wichtig.

„Der Start der gewünschten Hormonbehandlung und die greifbare Nähe von geschlechtsangleichenden Operationen wird meist als große Entlasung erlebt. Trotzdem kommt es vor, dass in deren Verlauf Krisen auftreten“, so die Psychotherapeutin Mag.a Alexandra Sekerovic abschließend.

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