Skinny Jeans sind schädlich!

- hochgeladen von Tina Fitness
Es ist 08.30 Uhr. Ich steige, nach einem intensiven Workout aus der Dusche, trockne mich ab und hole meine Klamotten aus meiner Trainingstasche. Gestern Abend habe ich mir eine schwarze, enge High-Waist-Skinny-Jeans zurecht gelegt. Diese kombiniere ich gerne mit einem Crop-Top (ein Oberteil das auf Höhe des Hosenbundes endet – das ist meist der Bauchnabel.). Heute ist es ein dunkelgraues Top aus Wolle – bequem und locker. Die enge High-Waist-Hose gehört zu meinen Lieblingsteilen – sie ist macht ein schlankes Bein und sorgt für einen knackigen Po.
Nachdem ich mich fertig abgetrocknet habe, schlüpfe ich in die Hose. „Schlüpfe“ ist gut gesagt. Jedesmal eine kleine Herausforderung – aber ich weiß, dass, wenn ich es dann mal geschafft habe, die Hose gut sitzen wird. Hauptsächlich sitzt sie am Besten, wenn ich stehe.
Beim Sitzen ist die Hose etwas nervig. Sie schneidet beim Bauchnabel ein und die Kniekehlen werden durch die enge Hose etwas eingeschnürt. Aber – geht schon, denk ich mir und quäle mich weiter in die Hose.
Ich ziehe mein Top an und mach mich auf dem Weg in mein Büro. Im Auto habe ich schon gemerkt, dass die Hose heute enger als sonst sitzt – kann daran liegen, dass ich den Fokus im Training heute auf meine Beine gelegt habe. Durch die intensive Belastung mit Zusatzgewichten kommt es dazu, dass sich der Muskel mit Wasser füllt. Der so genannte „Pump“.
Da mein Büro mit einem Schreibtisch ausgestattet ist, den ich nach oben schrauben kann und dadurch im Stehen arbeiten kann, fuhr ich beruhigt ins Büro – so lässt sich der Tag bestimmt gut meistern.
Im Laufe des Tages spürte ich, dass sich ein leichtes Kribbeln entlang der Oberschenkel bemerkbar machte. Da die Hose sehr eng sitzt, bewahrte ich permanent eine aufrechte Haltung – im Dauerzustand ist das für die Wirbelsäule absolut schädlich. Unser Körper will in Bewegung bleiben.
Da ich am Nachmittag ein wichtiges Meeting hatte, gab es zu Mittag nur einen leichten Salat – alles andere hätte mir wahrscheinlich Probleme bereitet, den Knopf meiner Hose nicht zu sprengen.
Das Kribbeln und das Gefühl der leichten Taubheit in meinen Beinen nahmen stetig zu. In welchen Zusammenhang ich die Anzeichen bringen sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Ich fuhr nach Hause und schlüpfte aus der Hose und aus meinem Oberteil. Ich setze mich an den Rand meines Bettes und fühlte, wie meine Beine plötzlich vermehrt zu Kribbeln begannen. Das Brennen des Oberschenkelmuskels ließ jedoch langsam nach. Ich betrachte meine Beine und entdeckte entlang der Außenseite meines Oberschenkels einen Abdruck. Er führte von meiner Hüfte bis hinunter zum Fuß. Auch die andere Seite war davon betroffen. Ich muss gestehen, dass ich des öfteren Abdrucke wie diese auf meinem Körper sah – diesmal habe ich mich etwas erschrocken. Besonders deshalb, weil der Abruck der Naht nach einer halben Stunde noch immer leicht zu sehen war. Auch das Kribbeln war bis am nächsten Morgen noch zu spüren.
SKINNY JEANS SIND SCHÄDLICH!
Dieser Beitrag ist nicht dafür da, um die Message nach außen zu transportieren, dass Skinny Jeans in keinen Kleiderschrank gehören. Ich denke, dass es hier genauso ist, wie mit unserer Ernährung. Jedes Extrem ist ungesund. Das Beste ist die Balance aus dem, das dir gut tut.
Welche tatsächlichen Auswirkungen können Skinny Jeans denn nun haben:
1.) Sie verhindern den venösen Rückfluss
Durch den erhöhten Druck auf das Gewebe wird die Duchblutung vermindert. Das führt dazu, dass eine Anschwellung von Muskeln entsteht und die Nerven zusammengedrückt werden. Das bedeutet, dass die zu engen Hosen die Entwicklung eines Kompartmentsyndroms fördert.
2.) Fördern Krampfadern
Dadurch, dass der Blutkreislauf gestört ist, kann die Entstehung von Krampfadern gefördert werden – das geschieht aber generell durch einen Bewegungsmangel bzw. einer ungesunden Ernährung.
3.) Können Cellulite fördern
Es gibt verschiedene „Härtegrade“ von Cellulite. Unabhängig davon, dass viele Frauen stark unter dem Aussehen leiden, kann Cellulite ein Zeichen dafür, dass die Durchblutung gestört und das Bindegewebe geschwächt bzw. nicht richtig zirkuliert.
4.) Langsamere Verdauung
Logisch – durch den zu engen Hosenbund presst der Bund direkt auf den Bauch. Das kann dazu führen, dass sich der Magen nicht ordentlich ausdehnen kann. Diese Ausdehnung geschieht aufgrund der Verdauungssäfte, die der Magen natürlich produziert, um die Nahrung verdauen zu können. Das führt außerdem dazu, dass Reflux, Sodbrennen und Magenschmerzen auftreten können. Falls dies der Fall ist – Knopf aufmachen und erstmal den Bauch den Bewegungsraum geben, den er benötigt!
5.) Rückenschmerzen
Das kannst du ganz leicht an dir selbst testen. Schlüpf in eine eng anliegende Hose, die dir den Bewegungsraum nimmt. Dazu ein BH der etwas zu eng sitzt. Durch die Einschränkung zwingst du bestimmte Muskeln zur Überlastung. Zusätzlich müssen sich auch die Wirbel mehr als sonst anstrengen.
Durch den zu engen Bewegungsraum und die gestörte Durchblutung, die meist über Stunden anhält, kommt es dazu, dass ein Kribbeln, Brennen und sogar ein Taubheitsgefühl auftreten kann.
“SCHÖN-SEIN” IST EINE ENTSCHEIDUNG!
Schon bevor ich wusste, welche Folgen Skinny Jeans mit sich bringen, habe ich mich immer wieder für Hosen entschieden, in denen ich kein Brennen in den Oberschenkel spüre. Hosen, in denen ich mich aber zudem weiblich fühle – auch ohne zu engem Bund und Nahtabdruck.
Wahrscheinlich denken viele junge Frauen, dass diese engen Hosen angenehmer werden, je dünner man wird. Entscheidest du dich für die Größe, die du sonst auch immer trägst, wird dir die Skinny Jeans immer zu eng sein – das ist das, das sie schließlich auch darstellen soll.
In einer Gesellschaft in der Soziale Medien und deren Hauptakteure (sog. Influenzer) die Macht haben, aktuelle Modeideale festzulegen, ist es nicht einfach, auf sich und seinen Körper zu hören.
Gedanken wie: „Ich bin nicht schön genug. Ich bin nicht gut genug. Ich muss definierter werden. Mein Hüftumfang muss endlich weniger werden. Iss weniger. Trink mehr Wasser, dann wirst du weniger Hunger haben.“ schleichen sich täglich in unseren Kopf.
Studien zeigen, dass diese Gedanken und die Körperschälereien bereits im Alter von fünf Jahren beginnen! Fünf Jahre!
Es geht nicht darum, sich von zu engen Hosen und der Selbstoptimierung zu verabschieden. Selbstliebe bedeutet auch, sich in diese Richtung zu entwickeln, die jeder für sich selbst verdient hat. Entwicklung ist ein Prozess der eben auch das Verlassen deiner Komfortzone, Disziplin, Eigenverantwortung und Mut benötigt.
Neben all der Weiterentwicklung der ewigen Verbesserung unseres Körpers sollten wir dennoch eines nicht vergessen: Wir wurden nicht geboren um Schönheitsidealen zu entsprechen, einem Wahn von Selbstoptimierung nachzueifern, andere Frauen als Konkurrenz zu sehen und unseren Körper durch Kleidung (!) langfristig schaden zuzufügen.
ALTERNATIVEN ZU SKINNY JEANS
- Boyfriend Jeans
- Chino
- Elegante Jogginghosen
- Jeggins
- Jeans aus weicherem Material
- uvm.
Wir zwängen uns in Kleidung, die unserer Gesundheit schädigt. Eifern einem Ideal nach, das nicht echt ist. Liebe Frauen. Wir sind hier, auf dieser Welt, um bedingungslos zu lieben und uns selbst, und die Menschen um uns, mit Respekt zu behandeln. Finde deine gesunde Balance – wohlfühlen steht immer an erster Stelle.


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