Blick in die Vergangenheit
Die erste Herztransplantation Österreichs

- Dr. Raimund Margreiter in einem OP. 1997 wurde er Leiter der klinischen Abteilung für Allgemein- und Transplantationschirurgie an der Medizinischen Fakultät Innsbruck.
- Foto: Dr. Raimund Margreiter
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Innsbruck ist nicht nur für seine Berge bekannt, sondern auch für herausragende medizinische Leistungen. Chirurg Raimund Margreiter führte die erste Herztransplantation Österreichs an der Klinik in Innsbruck durch.
INNSBRUCK. Am 11. Oktober 1983 wurde im Innsbrucker Landeskrankenhaus Geschichte geschrieben. In fünf Stunden und siebenundzwanzig Minuten transplantierte Chirurg Raimund Margreiter und sein Team das erste Herz in Österreich. Daraufhin hatte der Patient Josef Wimmer zwei Herzen, die in seiner Brust schlugen.
So kam es dazu
Da Anfang der 80er Jahre für den deutschen Sprachraum nur in München einige Herztransplantationen durchgeführt worden waren und der Patient von diesem Zentrum wegen eines zu hohen Lungengefäßwiderstandes abgelehnt worden war, wurde er von seinem Heimatkrankenhaus Kufstein ins Krankenhaus in Innsbruck gebracht. Für die Situation des Patienten gab es zwei Möglichkeiten: Entweder man transplantierte Herz und Lunge, was damals nur in Einzelfällen in den USA gemacht wurde oder man transplantierte ein zweites Herz zum eigenen. Dr. Margreiter entschied sich für letztere Methode. Bereits nach 3 Wochen wurde ein ideales Spenderherz gefunden.

- Bei der ersten Herztransplantation Österreichs wurde die sogenannte "Huckepacktechnik" angewandt, bei der zwei Herzen im Brustkorb des Patienten schlagen.
- Foto: Dr. Raimund Margreiter
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Ein erfolgreicher Eingriff
Die erste Herztransplantation Österreichs verlief problemlos. Der Patient musste während der Operation an eine Herzlungenmaschine angeschlossen werden, damit sein Körper mit Sauerstoff versorgt wird. Nachdem die Operation vollendet war, haben die beiden Herzen des Patienten sofort angefangen zu schlagen. Trotzdem wurde ihnen ein Stromschlag verpasst, damit sie im Gleichtakt schlagen. Bereits nach einem Tag ging es dem Patienten gut und seine Genesung steigerte sich von Tag zu Tag. Die Nachversorgung des Patienten verlief, mit Ausnahme eines Blutdruckabfalls, normal. Da es die erste Operation dieser Art war, ging Dr. Margreiter auf Nummer sicher und behielt den Patienten relativ lange im Krankenhaus. Am 6. Dezember 1983 wurde der Patient schließlich entlassen.

- Patient Josef Wimmer (links) konnte nach der Operation sein Leben wieder in vollen Zügen genießen.
- Foto: Dr. Raimund Margreiter
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"Keine Hexerei"
"Technisch war die Operation keine wahnsinnige Hexerei, handelt es sich bei einer Herztransplantation doch um große Strukturen. Wie bei allen Operationen sollte kein Fehler gemacht werden,"
so Dr. Raimund Margreiter. Wenn ein Zentrum plant, Herztransplantationen durchzuführen, wird normalerweise ein erfahrener Herzchirurg für 6 - 12 Monate an ein Zentrum geschickt, das über Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt. Nachdem Dr. Margreiter die Herztransplantation einmal an einer Leiche durchgeführt hatte, war er bereit für den Ernstfall und transplantierte das Herz des Patienten Wimmer.

- 1984 berichtete die TT über die Herztransplantation von Dr. Margreiter.
- Foto: Dr. Raimund Margreiter
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Anfängliche Schwierigkeiten
Dr. Margreiter bekam anfänglich wenig Unterstützung vom Krankenhaus, denn in den 1980er Jahren gab es wie heute starken Personalmangel und noch dazu eine schlechte Infrastruktur, sprich oft zu wenig Betten für die Patienten. Außerdem konnte das Krankenhaus für Operationen, die an Patienten aus anderen Bundesländern vorgenommen wurden, oft nicht aufkommen. Das große Interesse der Presse an dieser ersten Herztransplantation hat jedoch wesentlich dazu beigetragen, dass sich hier etwas verändert hat.

- Die letzte Herztransplantation von Dr. Margreiter.
- Foto: Dr. Raimund Margreiter
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