Gedanken
Neue Priester für die Diözese Innsbruck

Johannes Seidel und Stephen Dsouza werden am Samstag, 21. September 2024, im Dom zu St. Jakob zu Priestern geweiht. | Foto: Cincelli/dibk.at
2Bilder
  • Johannes Seidel und Stephen Dsouza werden am Samstag, 21. September 2024, im Dom zu St. Jakob zu Priestern geweiht.
  • Foto: Cincelli/dibk.at
  • hochgeladen von René Rebeiz

Zwei Diakone erhalten am Samstag, 21. September 2024, im Innsbrucker Dom zu St. Jakob die Priesterweihe.

INNSBRUCK. Zwei neue Priester werden am Samstag, 21. September 2024, ihre Weihe für die Diözese Innsbruck empfangen. Den Weihegottesdienst für die Diakone Stephen Dsouza und Johannes Seidel im Dom zu St. Jakob wird Bischof Hermann Glettler gemeinsam mit den Gläubigen feiern. Beginn ist um 9:30 Uhr. Die Priesterweihe wird außerdem im Internet live übertragen.

Auch wenn die beiden Weihekandidaten einen gemeinsamen Weg eingeschlagen haben, so unterscheidet sich ihr Berufungsweg wesentlich. Stephen Dsouza hat sich gegen Ende seines Betriebswirtschaftsstudiums entschlossen, Priester zu werden und kam deshalb aus Indien nach Innsbruck, um zu studieren. Johannes Seidel hat zwar schon früh den Wunsch verspürt, ein geistliches Leben zu führen, hat dann aber geheiratet. Mittlerweile Vater von zwei erwachsenen Töchtern und verwitwet ist er seit 2021 Priesterseminarist in Innsbruck. Beide wurden gemeinsam am 9. März dieses Jahres zu Diakonen geweiht.

Bedeutung der Priesterweihe

Die Priesterweihe stellt in der katholischen Kirche nach dem Diakonat die zweite von drei Stufen des Weihesakraments (die dritte ist die Weihe zum Bischof) dar. Das Sakrament wird im Rahmen einer feierlichen Messe von einem Bischof durch Handauflegung und ein Weihegebet gespendet. Priester leben ihre Nachfolge Christi in verschiedenen Einsatzmöglichkeiten: in Pfarrgemeinden als leitende Priester (Pfarrer) oder als mithelfende Priester (Kooperatoren, Vikare), in pfarrübergreifenden Bereichen (z.B. Krankenhausseelsorge, Jugendseelsorge, Schulpastoral,…), im Bereich der Wissenschaft oder Verwaltung (z.B. Theologische Fakultät, Bischöfliches Ordinariat,…) oder in der Einzelseelsorge (z.B. Gesprächsoase, Beichtgespräche, Erwachsenenbildung,...).

Die Priesterweihe stellt in der katholischen Kirche nach dem Diakonat die zweite von drei Stufen des Weihesakraments (die dritte ist die Weihe zum Bischof) dar. | Foto: Cincelli/dibk.at
  • Die Priesterweihe stellt in der katholischen Kirche nach dem Diakonat die zweite von drei Stufen des Weihesakraments (die dritte ist die Weihe zum Bischof) dar.
  • Foto: Cincelli/dibk.at
  • hochgeladen von René Rebeiz

Ein Priester lebt seine Berufung nicht für sich allein, sondern für die anderen Mitgläubigen: er spendet Sakramente (Taufe, Beichte, Eucharistie, Krankensalbung, Ehe), begleitet Menschen an besonderen Lebensabschnitten (Segnungen, Begräbnisse, Glaubensgespräche) und versucht als Hirte wie ein Wegweiser zum Christsein und wie ein Verstärker der Guten Nachricht Christi mit den anderen Gläubigen mitzuleben.

„Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ (Lk 10,2)

Kurzportraits der Weihekandidaten

Stephen Dsouza
Obwohl in seiner Familie Religion einen großen Stellenwert hatte, nahm Stephen Dsouza in seiner Jugend „den Glauben nicht mehr so ernst“. Sonntags besuchte er die Kirche eher, „weil es für meine Großmutter wichtig war“. Nach der Matura 2009 begann der aus Indien stammende Weihekandidat ein Betriebswirtschaftsstudium.

Gegen Ende seines Studiums besuchte er die Basilika Bom Jesu in Goa – „und dieser Besuch hat mich irgendwie innerlich berührt“. Der Glaube und das Gebet gewannen einen neuen Stellenwert für ihn. Auf den Rat seines Onkels hin begann er in Innsbruck 2017 Theologie zu studieren, ohne vorerst ins Priesterseminar einzutreten. „Erst als ich mir meiner Berufung zum Priester etwas sicherer war, bin ich ins Priesterseminar eingetreten,“ so der 33-Jährige. Derzeit macht Stephen Dsouza sein Pastoraljahr in Fritzens.

„Ich habe in meinem eigenen Leben gesehen, welche Kraft, Hoffnung und Freude mir der Glaube gegeben hat. Ich möchte versuchen, diese Liebe, Hoffnung und Freude, die ich von Jesus Christus empfangen habe, selbst zu leben und den Menschen weiterzugeben. Dabei möchte ich mich besonders an diejenigen wenden, die von der Kirche nichts mehr wissen wollen oder noch nie mit ihr in Berührung gekommen sind. Ich möchte den Menschen die Botschaft Jesu verkünden und versuchen, sie durch Verkündigung und gelebtes Wort näher zu Gott zu führen.“

Johannes Seidel
Im Jahr 1965 geboren, wuchs Johannes Seidel als zweites von drei Kindern in Niederhessen in Deutschland auf, nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze. In einer gemischtkonfessionellen Familie wurde er evangelisch getauft. “Durch eine wachsende Beziehung zur Heiligen Messe und der Kirche wurde ich mit 15 Jahren katholisch”, erzählt er. Wenig später zog er zur weiteren Schulausbildung nach Fulda und wohnte zwei Jahre im Konvikt. In dieser Zeit reiste er mit den Priesterseminaristen nach Rom und konnte Papst Johannes Paul II begegnen.

Nach seinem Abitur verbrachte er ein Jahr bei den Passionisten in der Oberpfalz, bevor er in München mit dem Studium der Philosophie und etwas später auch der Theologie begann. Vermittelt durch einen Jesuiten, mit dem er zur Schule gegangen ist, arbeitete Seidel in der Obdachlosenhilfe des Benedikt-Labre-Vereins mit: “Das war für viele Jahre ein Anker in meinem Leben.” Geprägt hat ihn ebenfalls ein Auslandsjahr in Paris: “Ich hatte ein Zimmer in einer Kirche neben der Orgel und habe erfahren, wie es ist, als Christen in der Minderheit inmitten einer kirchenfernen Gesellschaft zu leben.” Nach seinem Studium arbeitete er in einer Unternehmensberatung.

“Ein Wendepunkt in meinem Leben waren Exerzitien bei einem Priester aus Kerala, die schließlich dazu führten, dass ich für die nächsten 13 Jahre im für Neuevangelisierung und Alphakurse tätig war, dazu fünf Jahre für Pfarrerneuerung bei Pastoralinnovation in Graz”, so Seidel. In dieser Zeit wuchs seine Berufung zum Priestertum: “Ich bin verwitwet und habe zwei Töchter, die inzwischen beide erwachsen sind, so dass ich einen konkreten neuen Schritt machen konnte.” Seit Herbst 2021 ist er Priesterseminarist in Innsbruck. Zunächst als Pfarrhelfer in Lienz, ist er seit 2022 Pastoralpraktikant in Fließ. “Im letzten Herbst war ich für drei Monate in Indien, wo ich die Nöte der Menschen, aber auch ihre Freude und ihren ansteckenden Glauben kennenlernen durfte.”


Das könnte dich auch interessieren:

Starkes Ehrenamt in der Kirche in Tirol
Johannes Seidel und Stephen Dsouza werden am Samstag, 21. September 2024, im Dom zu St. Jakob zu Priestern geweiht. | Foto: Cincelli/dibk.at
Die Priesterweihe stellt in der katholischen Kirche nach dem Diakonat die zweite von drei Stufen des Weihesakraments (die dritte ist die Weihe zum Bischof) dar. | Foto: Cincelli/dibk.at
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.