Statt Land Burgenland
Privates Kaufinteresse für Therme Stegersbach wäre gegeben

- Die deutsche Firma Interspa hat laut "Kurier" für die Therme Stegersbach ein Kaufangebot in der Höhe von 19 Millionen Euro abgegeben. Trotzdem hat sich Besitzer Karl Reiter für einen Verkauf ans Land entschieden.
- Foto: Martin Wurglits
- hochgeladen von Martin Wurglits
Für die Therme Stegersbach hätte es neben dem Land Burgenland auch einen privaten Kaufinteressenten gegeben. In der heutigen Ausgabe des "Kurier" bestätigt die deutsche Firma Interspa, gegenüber Besitzer Karl Reiter ein Angebot in der Höhe von 19 Millionen Euro abgegeben zu haben. Trotzdem hat sich dieser mit dem Land geeinigt und gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Oktober die Kaufentscheidung präsentiert.
Die burgenländische Landesholding, die die Transaktion vorbereitet, bestätigt, dass es Gespräche mit privaten Investoren und Betreibern gegeben habe. Es werde auch noch weitere Gespräche geben, die im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein sollen. Im Vordergrund stehe eine nachhaltige Absicherung des Thermenstandortes und die weitere Stärkung des Tourismus in der Region.
ÖVP-Kritik
Bei ÖVP-Landesobmann Christian Sagartz ruft das Unverständnis hervor. "Allein die Rekordverschuldung des Landes von über 1,8 Milliarden Euro spricht gegen den Kauf der Therme Stegersbach. Hinzu kommt jetzt die Tatsache, dass ein Fortbestand des Standortes auch ohne Landesbeteiligung möglich wäre."
Die Volkspartei Burgenland wolle der Causa nachgehen. "Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum Doskozil wieder einmal in Konkurrenz zur Privatwirtschaft tritt, vor allem, da ihm das Geld dafür fehlt. Er muss endlich aufhören, mit dem Geld der Steuerzahler Monopoly zu spielen", so Sagartz.
FPÖ: "System Doskozil verprasst Steuergeld"
Für FPÖ-Landesobmann Alexander Petschnig ist die Übernahme der Therme durch die Landesholding "ein Schachzug, der mehr nach Hinterzimmerpolitik als nach Transparenz riecht". Das System Doskozil greife tief in die Taschen der Steuerzahler. "Warum ignoriert Doskozil die Chance auf frisches Geld durch die Interspa, die bewiesen hat, dass sie Bäder und Thermen betreiben kann?"
Folge man der Spur des Geldes, lande man beim Steuerzahler, der sich auf "hohe Verluste durch den Mindestlohn und massive Investitionen" einstellen dürfe, befürchtet Petschnig. "Doskozil, der sich gerne als Retter in der Not inszeniert, wird den Preis für die Steuerzahler in die Höhe getrieben haben. Einen Preis, der in den Abgrund defizitärer Landesgesellschaften mündet. Öffnet die Bücher, zeigt uns die Zahlen!“, fordert der FPÖ-Obmann.
Zum Thema:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.