Geänderte Öffnungszeiten im Klinikum Grieskirchen
Ärger beim Roten Kreuz

- Die Öffnungszeiten auf der unfallchirurgischen Ambulanz im Klinikum Grieskirchen wurden angepasst.
- Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen/Andreas Balon
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Kürzlich wurde bekannt, dass am Klinikum Standort Grieskirchen in der unfallchirurgischen Ambulanz geänderte Öffnungszeiten auftreten. An Wochenenden ist in Grieskirchen künftig geschlossen. Was bedeutet das für die Rettungskräfte?
GRIESKIRCHEN. „Die Öffnungszeiten der ambulanten unfallchirurgischen Versorgung am Klinikum-Standort Grieskirchen werden ab 1. Oktober angepasst, da die Patientenfrequenz wochentags nach 18:00 Uhr sowie generell an Wochenenden und Feiertagen niedrig ist. Diesen geringen Patientenzahlen steht eine hohe Dienstbelastung gegenüber: Die Ärztinnen und Ärzte der Orthopädie und Traumatologie leisten an beiden Klinikum-Standorten viele Nacht- und Wochenenddienste. Nach Evaluierung des Patientenaufkommens am Standort Grieskirchen ist diese Anpassung sinnvoll und wichtig", erläutert der ärztliche Leiter des Klinikums Grieskirchen, Thomas Muhr.

- Der ärztliche Leiter, Thomas Muhr, im Interview.
- Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen/Nik Fleischmann
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Ärger beim Roten Kreuz
Indes stößt die Anpassung der Öffnungszeiten auf Ärger beim Roten Kreuz. Günter Haslberger, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuz Grieskirchen, meint dazu: „
Es werden nicht mehr Fahrten, sondern Fahrten die länger dauern. Wenn ein Patient am Wochenende einen unfallchirurgischen Notfall hat, steht er in Grieskirchen künftig vor geschlossenen Türen."
Laut Haslberger erfuhr das Rote Kreuz zeitgleich mit der Öffentlichkeit von den geänderten Öffnungszeiten auf der unfallchirurgischen Ambulanz des Klinikums Grieskirchen. „Es ist etwas Verwunderlich, wieso man nicht einmal mit der Rettung spricht, die schließlich die Mehrarbeit bewältigen muss. Bei uns kommen deswegen auch nicht mehr Rettungssanitäter", so der Bezirksstellenleiter. Weiters betont Haslberger:
„Beim Roten Kreuz gibt es sehr viele Ehrenamtliche und Freiwillige. Wenn eine Person aufgrund der vielen Nachtschichten in der Arbeit ausgelaugt erscheint, wird er sich früher oder später zwischen Brotberuf und Ehrenamt entscheiden müssen."

- Günter Haslberger äußert sich zu den geänderten Öffnungszeiten. (Foto stammt aus einem früheren Bericht).
- Foto: BRS/Haslberger
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Auf die Frage ob es zu Mehrfahrten für die Rettung kommt, sagt der ärztliche Leiter des Klinikums Grieskirchen: „Auch bereits vor der Anpassung der Öffnungszeiten transportieren und begleiten die Rettungsdienste und der Notarztdienst Unfallpatienten ab einem definierten Verletzungsgrad direkt zum Schwerpunktstandort Wels mit seiner überregionalen Traumaversorgung. So können Sekundärtransporte und unnötige Behandlungsverzögerungen vermieden werden."



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