Trendsport im Selbsttest
So wird in Graz Paddeltennis gespielt
Paddeltennis wird seit Jahren immer beliebter, auch in Graz. MeinBezirk.at hat im Zuge der Serie "Ausprobiert" den Trendsport Paddeltennis genau unter die Lupe genommen.
GRAZ. Was als nette Nebenbeschäftigung für fleißige Tennisspieler begann, hat inzwischen auch den Breitensport erreicht – die Rede ist vom Padeltennis. Im Rahmen der Serie "Ausprobiert" hat ein vierköpfiges MeinBezirk.at-Team bei der Padellounge am Dach des Grazer Center Wests den Selbstversuch gestartet. "Padeltennis ist eine Mischung aus Squash und Tennis", erklärt Padellounge-Mitgründer Georg Hubich. Gespielt wird dabei mit Schlägern aus hartem Schaumstoff, die im Bereich der Aufschlagfläche kleine Löcher haben, sogenannten "Padelrackets", optisch ein wenig mit einem Schöpflöffel zu vergleichen. Die Bälle sind jenen im "klassischen" Tennis sehr ähnlich und für Anfänger kaum zu unterscheiden. Paddeltennis habe aber einen großen Vorteil, wie Habich weiter ausführt: "Dadurch, dass die Rackets etwas kleiner als Tennisschläger sind und der Treffpunkt dadurch näher am Körper ist, ist Padel für Anfänger leichter zu spielen."

- Georg Hubich erklärte den "Testern" die technischen Feinheiten.
- Foto: Konstantinov
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Weniger Kraft, mehr Spin
Außerdem wird beim Padel weit weniger Kraft gebraucht, dafür sind Technik und vor allem Spin entscheidend. Eine Tatsache, die beim Spielen der ersten Bälle recht schnell klar wird. Eine weitere Besonderheit des Padeltennis ist, dass der 20 mal 10 Meter große Platz von einem "Glaskasten" umgeben ist und dieser auch Teil des Spielfelds ist. Habich: "Die Wand kann dein bester Freund oder dein größter Feind sein." Der Ball kann nämlich über die Glaswand gespielt werden, Voraussetzung dafür: Er kommt davor einmal am Boden des Feldes auf. Dadurch entsteht ein sehr dynamisches und schnelles Spiel, bei dem Hirnschmalz fast wichtiger als Muskelkraft ist, wie Habich erklärt: "Gewonnen wird das Spiel im Kopf, es hat Ähnlichkeiten mit Schach, indem man versucht, den Gegner ‚rauszuschieben‘, mit roher Kraft kommt man nicht weit."

- Zu viert entsteht ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel.
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Fazit: Das sagt der Anfänger
Padeltennis macht Spaß, auch wenn man nie Tennis gespielt hat. Das Spiel mit Bande fordert vor allem zu Beginn alle Gehirnzellen und braucht bestimmt einige Stunden am Platz, um in Fleisch und Blut überzugehen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist der Spaßfaktor groß, weil es viele kreative Wege gibt zu spielen und "es immer weiter geht", um es in den Worten von Ex-ÖFB-Teamspieler Andreas Lasnik zu sagen, der zeitgleich am benachbarten Court spielte. Tenniserfahrung hilft auf jeden Fall – wie bei Philip Fürstaller und Michael Stenitzer, die beide regelmäßig am Tennisplatz stehen, zu sehen war. Den beiden wurde vom Experten auch schon die Turnierreife, zumindest für ein "Einsteiger-Turnier", zugesprochen, bei den beiden Redakteuren dürfte es bis dahin noch etwas dauern, Hubich: "Vielleicht noch ein, zwei Trainingsstunden nehmen und viel spielen, dann wird das schon."

- Beim Grazer Geschäftsstellenleiter Philip Fürstaller waren die Bewegungen bereits wie aus einem Guss.
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Padelsport in Graz
Die Idee zur Padellounge entstand in der Pandemie, im September 2023 kam es zur offiziellen Eröffnung der drei Padelplätze. Neben Vereinstrainings und privater Nutzung finden zusätzlich wöchentliche Turniere statt. Gespielt werden kann das ganze Jahr über, auch im Winter.
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