Warum es am Ende keine Ausreden gibt
Entschluss

- hochgeladen von Danijel Okic
Bei meinem heutigen Lauf ist es noch schlimmer: Schmerzen. Die Ferse verursacht mir enorme Qualen – ich spüre jede kleinste Bewegung des Fußes. Kaum in Lage, mich fortzubewegen, überwinde ich mich – Schritt für Schritt, Meter für Meter.
Ich stelle mir im Laufe des Weges viele weitere Fragen – immer wieder die gleichen: Warum tue ich das meinem Körper dauernd an? Wie lange wird er mich noch bei meinen Läufen unterstützen? Und vor allem: Wem will ich eigentlich noch etwas beweisen? Jede der Gestellten beantworte ich mir sogleich – aus mehreren Perspektiven –, doch am Ende führen sie alle zur selben Antwort: meinem Warum.
Heute ist es ruhig auf den Straßen, man merkt, dass Sonntag ist. Ich liebe es an Solchen besonders, früh rauszugehen – bin begeistert vom Anblick der Natur St. Martins. Die Luft hier gehört wohl zu den besten in Graz. Doch leider kann ich ihr heute nicht meine volle Aufmerksamkeit schenken – der Schmerz lenkt mich zu sehr ab.
Zweifel: Wie soll ich nächsten Sonntag einen Marathon laufen? Kaum schaffe ich es heute, 10 Kilometer zu bewältigen. Und selbst wenn es mir irgendwie gelingen sollte – wie wird es sich im Nachhinein auf meine Gesundheit auswirken? Werde ich dann überhaupt noch in der Lage sein, normale Schritte zu gehen? Dieses Mal finde ich keine Antworten.
Verantwortung: Ich habe die volle über mein Leben – für meinen Gesundheitszustand. Ich bin dafür verantwortlich, diesen soweit aufrecht zu erhalten, dass ich meinen Verpflichtungen im Leben – wie etwa zur Arbeit zu gehen – nachkommen kann. Nie könnte ich es mir verzeihen, aus Fahrlässigkeit auszufallen. Denn es dreht sich nicht alles nur um mich selbst und die Erfüllung meiner Bedürfnisse.
Leben: Am Ende steht die Überwindung von Hindernissen im Vordergrund. Egal wie viel ich glaube bereits geschafft zu haben – es wird immer neue Herausforderungen geben. Werde sie überwinden müssen. Es macht keinen Sinn, es anders zu erwarten. Ich denke an alles, was ich bereits geschafft habe – und fasse dann den Entschluss: Ich werde es tun. Und daraus schöpfe ich das Vertrauen, der Aufgabe gewachsen zu sein. Gleichzeitig fühle ich wieder große Dankbarkeit.
Was ist jetzt also die Lösung meines Dilemmas? Weiterzumachen und mich nach vorne zu bewegen – dabei keine Ausreden zu erfinden. Doch genauso ist es wichtig, keine unnötigen Risiken einzugehen. Muss wissen, wann genug ist. Zeit: Letztendlich wird sie es mir zeigen.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.