Psychiatrie
Wie sich Graz gegen Altersdepression, Demenz und Co rüstet

- Kernpunkte des Grazer Alterspsychiatrischen Modells sind die mobile Betreuung und Entlastung von Angehörigen.
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Die Stadt Graz erhöht die finanziellen Mittel für die Versorgung alterspsychiatrisch erkrankter Menschen. Kernpunkte sind dabei die mobile Betreuung, die Vernetzung bestehender Strukturen und die Entlastung Angehöriger.
GRAZ. "Rund zehn Prozent der Menschen über 65 Jahren haben auf Grund von Altersdepression, Demenz oder anderer alterspsychiatrischer Erkrankungen einen Unterstützungsbedarf", so Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ). Mit dem 2022 überarbeiteten Grazer Modell für Alterspsychiatrie werden nun die finanziellen Mittel für Hausbesuche durch die Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit (GFSG) aufgestockt. So gibt es seitens der Stadt statt den bislang 100.000 Euro für die Projekte "Sopha" 250.000 Euro und "PiA – PartnerIn im Alter" 59.000 Euro .
Grazer Alterspsychiatrisches Modell
Das Alterspsychiatrische Modell sieht vor, bereits bestehende Strukturen besser miteinander zu vernetzen, sie zu stärken und auszubauen. Eine wesentliche Rolle sollen dabei Präventionsmaßnahmen spielen. Im Fokus stehen dabei neben Demenzerkrankungen sämtliche psychischen Erkrankungen in der älteren Bevölkerungsschicht.

- Stadtrat Robert Krotzer: "Der deutliche Ausbau der Förderungen für Sopha und PIA sind ein wesentlicher Baustein, um das Grazer Alterspsychiatrische Modell in konkrete Umsetzung zu bringen."
- Foto: Stadt Graz/Fischer
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Dementsprechend hat die Stadt Graz seit 2003 zahlreiche Leuchtturmprojekte wie die sogenannte Pflegedrehscheibe, die Alterspsychiatrische Beratungsstelle und die mobile alterspsychiatrische Betreuung sowie die beiden ehrenamtlichen Projekte "PIA – PartnerIn im Alter", "Sopha" und "StuBe - stundenweise Betreuung" und Demenztagesstrukturen geschaffen.

- Die eingeleiteten Präventionsmaßnahmen sollen dem demografischen Wandel gerecht werden.
- Foto: Pixabay
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Zusätzlich zur bereits genannten Stärkung der existenten Initiativen setzt man auf eine zunehmende Kooperation zwischen dem stationären alterspsychiatrischen Bereich und der ambulanten Versorgung. Dabei sollen unter anderem Angehörige psychisch kranker Menschen – etwa mit einem stundenweisen Betreuungskonzept – entlastet werden. Zudem ist der Ausbau alterspsychiatrischer Tagesstrukturen mit speziellen Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund oder Problemen wie Sucht und Obdachlosigkeit geplant, ebenso wie die Entwicklung neuer Angebotsformen im stationären sowie mobilen Bereich, um die Versorgung der sich demografisch wandelnden Gesellschaft sicherzustellen.
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