Fakten-Check: Zuhause alt werden in Graz
Mehr als 4,7 Millionen Euro investiert die Stadt Graz heuer in mobile Pflege. Wie daheim alt werden möglich wird.
Gesundheit hängt nicht nur vom körperlichen Zustand, sondern auch vom eigenen Umfeld sowie der Erfüllung eigener Vorstellungen ab: "Oft ist es der größte Wunsch der Menschen, in einer vertrauten Umgebung älter zu werden. Wenn Menschen trotz Pflegebedarf zu Hause bleiben können, dann nutzen Pflegetätigkeiten der Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinn", erklärt die Leiterin der Pflegedrehscheibe, Norma Rieder. Rund 1.700 Grazer nutzen täglich die Dienstleistungen der mobilen Pflege, die nicht gleichzusetzen mit der 24-Stunden-Pflege ist. Heimhilfen, Pflegeassistenten sowie diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger "besuchen" die Klienten. Je nach Bezirk kommen sie aus unterschiedlichen Organisationen:
- Caritas (Innere Stadt, Straßgang),
- Hilfswerk (Waltendorf, Ries, Mariatrost, Andritz, Gösting),
- Rotes Kreuz (Lend, Gries, Jakomini),
- Volkshilfe (Gösting, Wetzelsdorf),
- Sozialmedizinischer Pflegedienst (kurz: SMP) (St. Leonhard, Geidorf, Liebenau, St. Peter, Puntigam)
Die Dienste reichen von der Hilfe beim Aufstehen über Körperpflege, Unterstützung in der Haushaltsführung, Medikamentengabe und medizinische Hauskrankenpflegeleistungen (Injektionen, Sondenernährung, Verbandwechsel) bis hin zur Anleitung von pflegenden Angehörigen. „Die mobilen Dienste leisten einen enorm wichtigen Beitrag. Sie machen es möglich, dass Menschen möglichst lang in den eigenen vier Wänden leben können“, erklärt der Grazer Stadtrat für Gesundheit und Pflege Robert Krotzer.
Kostencheck
Um von mobilen Diensten zu Hause betreut zu werden, ist selbst ein gewisser Beitrag zu leisten. Dieser wird sozial gestaffelt berechnet. Eine Grazer Besonderheit dabei ist, dass die Mindestpension bleibt: „Ein einzigartiges Zuzahlungsmodell der Stadt Graz sorgt dafür, dass allen Grazern, die Leistungen der mobilen Pflege in Anspruch nehmen, zumindest die Mindestpension in der Höhe von 949,46 Euro zum Leben bleibt“, erklärt Krotzer. Die restlichen Kosten werden direkt mit Stadt und Land verrechnet. Unlängst im Gemeinderat beschlossen: 4,75 Millionen Euro stellt die Stadt Graz dafür im Jahr 2021 bereit. Das entspricht 40 Prozent der Anwendung aus öffentlicher Hand, die restlichen 60 Prozent finanziert das Land Steiermark.
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