Philip Streit zu Wiederholungsprüfungen im Herbst: So klappt’s mit der Nachprüfung

- <f>Gemeinsam:</f> Eltern können Kindern helfen.
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Philip Streit erklärt, wie Eltern Kindern vor der Nachprüfung helfen können.
Eine Nach- beziehungsweise Nachtragsprüfung im September ist für Schüler eine Herausforderung. Der Druck ist groß, im schlimmsten Fall muss die Schulstufe wiederholt werden. Daher ist es besonders wichtig, dass das Kind rechtzeitig mit dem Lernen beginnt, um die Prüfung positiv zu absolvieren. Weiters sollte dem Kind verdeutlicht werden, dass es letztendlich allein für das Gelingen verantwortlich ist. Außerdem ist es von großer Bedeutung, den Sinn des Lernens in den Ferien zu erkennen. Dazu braucht es stets eine verständnisvolle, aber auch entschlossene Haltung.
Tipps vom Familienflüsterer
Philip Streit gibt Tipps, wie Sie Ihr Kind unterstützen können:
1. Achten Sie trotz Sorgen und Druck immer auf eine liebevolle und wertschätzende Beziehung.
2. Begegnen Sie, seien Sie mitfühlend, setzen Sie den richtigen Rahmen. Eine Nachprüfung ist eine Chance zur Weiterentwicklung und nicht das letzte Gefecht.
3. Setzen Sie auf genaue Strukturen und fixe Rahmenbedingungen für das Lernen. Vier Stunden am Tag, verteilt am Vor- und Nachmittag mit Freizeitpause, sollten es auf jeden Fall sein.
4. Achten Sie auf das rechtzeitige Zubettgehen und verfügen Sie Computer- und Handykarenz.
5. Seien Sie präsent, machen Sie regelmäßig Checks und bemerken Sie dabei das Gute. So kann sich Angst in Motivation verwandeln.
6. Fördern Sie bei einem Lernrückschlag die Haltung im Kopf, dass dies alles schaffbar ist.
7. Reden Sie, immer wenn es möglich ist, mit dem Lehrer. Bitten Sie hier auch um Unterstützung.
8. Holen Sie sich auch, wenn nötig, Unterstützung in Form einer guten, psychologisch fundierten Lernbetreuung. Denn das Wichtigste ist die innere Bereitschaft.
9. Der Rest kommt Schritt für Schritt: durch Arbeiten, Pausieren, intuitives Erfühlen und Üben, Üben, Üben. Viel Erfolg.
Der Experte Dr. Philip Streit
Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse, eröffnet.
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte an redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.


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